Das US-Elektroautounternehmen Tesla hat einen langen Prozess wegen eines tödlichen Unfalls mit seiner Autopilot-Software mit einem Vergleich abgewendet. Das Unternehmen einigte sich mit der Familie eines vor sechs Jahren tödlich verunglückten Tesla-Fahrers, wie aus Gerichtsdokumenten in San José im Bundesstaat Kalifornien hervorging. Die Details des Vergleichs sind nicht bekannt.

Ein ehemaliger Ingenieur beim Technologiekonzern Apple war im März 2018 auf einer Autobahn in Kalifornien mit seinem Tesla X mit der Autopilot-Funktion unterwegs, als sein Auto von der Straße abkam und gegen eine Betonabsperrung krachte. Der Mann starb später an seinen Verletzungen. Sein Fall ist einer von fast 1.000 Unfällen im Zusammenhang mit dem Tesla-Autopiloten, die von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA untersucht werden. Bei den Unfällen kamen 23 Menschen ums Leben.

Nutzung des Systems

Es gab bereits zwei frühere Prozesse, die Tesla gewonnen hatte. Damals argumentierte das Unternehmen, der Fahrer habe die Anweisungen zur Nutzung des Systems nicht beachtet. Diese geben vor, auch mit Autopiloten aufmerksam zu bleiben. In dem konkreten Fall hat Tesla mitgeteilt, der Mann habe kurz vor dem Unfall auf dem Smartphone ein Videospiel gespielt.

Die Kläger gehen jedoch davon aus, dass Teslas Autopilot-System, das zum Zeitpunkt des Aufpralls aktiviert war, fehlerhaft gewesen sei. Es habe die Begrenzungslinien der Fahrspuren auf der Autobahn falsch registriert und die Betonleitplanke nicht erfasst. Daher habe es das Auto nicht gebremst, sondern es stattdessen beschleunigt. Die Behörden verwiesen darauf, dass der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls trotz Warnungen des Bordcomputers seine Hände nicht am Steuer hatte. 

Tesla bietet seit mehreren Jahren sein Autopilot-System in allen neuen Autos an. Der Assistent passt etwa die Geschwindigkeit an den Verkehr an und hält das Fahrzeug in der Spur. Der Fahrer muss aber der Anleitung des Herstellers zufolge die Hände am Lenkrad halten und wachsam bleiben.