"Das Zeitalter der Parteiendemokratie ist vorbei." Mit diesem apodiktischen Satz beginnt die berühmte Studie Ruling the Void des irischen Politikwissenschaftlers Peter Mair aus dem Jahr 2013. Dieses Ende, das seit einem Jahrzehnt immer deutlicher zutage tritt, hinterlässt ein Vakuum, auch im Denken dieses Landes.

Worin dieses Vakuum besteht, darauf gibt der Untertitel von Mairs Buch bereits einen Hinweis: The Hollowing of Western Democracy, die Aushöhlung der westlichen Demokratie. Aber von wem wird sie ausgehöhlt? Heute würde man denken, angesichts Wahlerfolgen rechtsextremer Parteien in ganz Europa, dass die Gefährdung der Demokratie durch antidemokratische Kräfte droht. Mairs Analyse, für heute besonders wertvoll, findet dagegen einen anderen Ansatz: Die demokratischen Parteien selbst haben den Glauben daran aufgegeben, dass Politik etwas bewirken kann – und die rechtsextremen Parteien stoßen in dieses Vakuum.