Die für die Impfempfehlungen in Deutschland verantwortliche Ständige Impfkommission (Stiko) wird personell neu aufgestellt. Die Stiko habe in der Pandemie große Leistungen erbracht, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) laut einer Mitteilung. "Jetzt wird sie mit vielen neuen Mitgliedern aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen jünger und noch interdisziplinärer besetzt", heißt es darin.

In Absprache mit den obersten Gesundheitsbehörden der Länder hat das Bundesgesundheitsministerium demnach die Mitglieder des ehrenamtlichen Gremiums turnusmäßig neu berufen. Erweitert wird die Stiko um Fachleute aus den Bereichen Modellierung und Kommunikation. Ferner gehören dem Gremium Immunologen, Virologen, Mikrobiologen, Pädiater, Gynäkologen sowie Allgemein- und Arbeitsmediziner an.

Zu einer konstituierenden Sitzung kommt die künftig 19-köpfige Runde am 12. und 13. März zusammen, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Dabei sollen eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender gewählt werden.

Auch Vorsitzender Mertens wird die Stiko verlassen

Ein großer Teil der bisherigen 17 Stiko-Mitglieder wird das Gremium verlassen. Darunter der Virologe Thomas Mertens, der den Vorsitz seit 2017 innehatte. Unter den Fachleuten, die in der Stiko bleiben, sind etwa der Virologe Klaus Überla vom Universitätsklinikum Erlangen und Jörg Meerpohl vom Cochrane Zentrum Deutschland.

Die personellen Veränderungen in der Stiko waren bereits vor längerer Zeit angekündigt worden. Im Zuge dessen wurde auch die Berufungszeit der Gremiumsmitglieder auf maximal drei Perioden von je drei Jahren begrenzt. Dies solle dazu beitragen, die Unabhängigkeit des Gremiums zu sichern, hieß es vom Bundesgesundheitsministerium.

Die Stiko gibt Empfehlungen über Impfungen für die Bevölkerung in Deutschland ab. Künftig soll laut Bundesgesundheitsminister Lauterbach auch die Impfkampagne der Bundesregierung auf der Grundlage der Stiko-Empfehlungen beruhen. "Die Unabhängigkeit der Stiko von politischer Einflussnahme hat sich bewährt und bleibt weiter bestehen", sagte Lauterbach.