In den ersten drei Monaten des Jahres ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland wieder leicht gestiegen. Gemeldet wurden laut Statistischem Bundesamt etwa 28.200 Schwangerschaftsabbrüche, das waren 2,3 Prozent mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Nach einem Rückgang in den letzten Monaten 2023 sei damit wieder ein Anstieg im Vorjahresvergleich zu verzeichnen.

Zuvor sei die Zahl seit Ende 2021 durchgängig gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal gestiegen, teilten die Statistiker mit. 95 Prozent der Abbrüche wurden demnach nach der Beratungsregelung vorgenommen, der schwangere Mensch ließ sich also zuvor von einer staatlich anerkannten Beratungsstelle beraten. In den übrigen fünf Prozent der Fälle gab es eine Indikation aus medizinischen Gründen oder wegen Sexualdelikten.

69 Prozent der Menschen, die einen Abbruch vornehmen ließen, waren den Angaben zufolge zwischen 18 und 34 Jahre alt. 19 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahre alt und neun Prozent älter als 40. Bei drei Prozent handelte es sich um Jugendliche unter 18 Jahre.

Nicht legal, aber straffrei

Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nicht legal, aber unter bestimmten Bedingungen straffrei. Dies wird in Paragraf 218 Strafgesetzbuch geregelt. Eine Beratung vorher ist Pflicht, zwischen der Beratung und dem Eingriff müssen drei Tage Bedenkzeit liegen.

Eine von der Ampelkoalition eingesetzte Kommission empfahl im April 2024 die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen innerhalb der ersten zwölf Wochen.