Der Medizinethiker Wolfram Henn fordert eine Impfpflicht für Beschäftigte in Kitas und Schulen. "Wer sich aus freier Berufswahl in eine Gruppe vulnerabler Personen hineinbegibt, trägt eben besondere berufsbezogene Verantwortung", sagte das Mitglied des Deutschen Ethikrats der Rheinischen Post. Lehrkräfte, Erzieher und Erzieherinnen sollten mit einer Impfung gegen das Coronavirus vor allem Kinder unter zwölf Jahren schützen.

Da Kinder unter zwölf Jahren derzeit noch nicht geimpft werden können, müssten sie besonders geschützt werden, sagte Henn, der als Professor für Humangenetik an der Universität des Saarlandes lehrt. Zwar hätten Kinder ein geringes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, man müsse aber weiter damit rechnen, dass sie das Virus in ihre Familien tragen und Menschen aus Risikogruppen infizieren, sagte Henn.

Als Beispiel nannte er Krebspatienten, die wegen akuter Therapien noch gar nicht geimpft werden konnten. Diese Gruppe gelte es jetzt durch eine Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen zu schützen. Eine allgemeine Impfpflicht lehnt Henn aber ab.

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