Es sind Szenen wie aus einem Albtraum. "Sie warfen ihn ins Wasser", sagt ein Mann aus Kamerun über die letzten Lebensminuten seines Weggefährten aus der Elfenbeinküste. "Dann war nur noch seine Hand über dem Wasser, sein Körper war darunter. Langsam ging seine Hand unter, und das Wasser umschloss ihn."  

Dem Mann aus der Elfenbeinküste war die Überfahrt aus der Türkei auf die griechische Insel Samos gemeinsam mit anderen Migranten im September 2021 zunächst gelungen. Doch das Betreten der EU bedeutete für ihn nicht Sicherheit, sondern den Tod. Denn die Gruppe wurde kurz nach dem Anlanden von maskierten griechischen Sicherheitskräften aufgespürt und mit einem Boot der Küstenwache wieder aufs Meer gebracht. Dort wurden einige der Migranten ins Wasser gestoßen, der Mann aus der Elfenbeinküste ertrank.