Im US-Staat New York sollen Kinder und Jugendliche künftig besser vor Social-Media-Inhalten mit Suchtpotenzial geschützt werden. Gouverneurin Kathy Hochul unterzeichnete ein Gesetz, das es Eltern erlaubt, ihre Kinder vor Posts abzuschirmen, die ihnen vom Algorithmus einer Onlineplattform vorgeschlagen werden. Demnach sollen Feeds bei Apps wie TikTok oder Instagram für Minderjährige auf Konten beschränkt sein, denen sie auch folgen. Automatisch eingeblendete Zusatzinhalte sollen junge Menschen unter 18 Jahren nicht länger zu sehen bekommen. Einschlägige Plattformen sollen Minderjährigen zudem zwischen Mitternacht und sechs Uhr keine Mitteilungen über andere Posts mehr schicken können.

Wenn Kinder und Jugendliche eine "nachprüfbare elterliche Zustimmung" vorlegen können, wie es im Gesetzestext heißt, sollen diese beiden Regelungen wegfallen.

Gesetz tritt noch nicht in Kraft

Das Gesetz tritt nicht mit sofortiger Wirkung in Kraft. New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James hat nun die Aufgabe, konkrete Richtlinien auszuarbeiten, anhand derer das Alter von Nutzerinnen und Nutzern sowie eine elterliche Zustimmung überprüft werden können. Nach der Festlegung der Regelungen sollen betroffene Onlineplattformen 180 Tage Zeit bekommen, um diese umzusetzen.

Bei der Vorstellung der Initiative hatte Generalstaatsanwältin James das Ziel ausgegeben, Minderjährige vor Feeds zu schützen, die sie zu endlosem Scrollen verleiteten und so ihre psychische Gesundheit und Entwicklung beeinträchtigen könnten. Die jüngste Unterzeichnung des Gesetzes durch Gouverneurin Hochul gilt indes nur als erster Schritt in einem von Experten erwarteten langwierigen Prozedere. Beobachter gehen auch davon aus, dass Social-Media-Unternehmen gegen das Gesetz klagen werden.