Apple hat einen seit 2019 andauernden Gerichtsstreit mit kleineren App-Entwicklern beendet: Wie der Konzern mitteilte, werde man beim App-Vertrieb auf dem iPhone und iPad einige Änderungen zulassen. Man hoffe so, eine Sammelklage der US-Entwickler abzuwenden. 

So räume man den Entwicklern künftig die Möglichkeit ein, den App-Nutzern Informationen über Abo-Abschlüsse auch außerhalb des App Stores zu senden. Allerdings dürfe dies nicht innerhalb der App selbst passieren, sondern muss außerhalb der App laufen. Also beispielsweise per Mail.

Zugleich kam Apple den Klägern bei der Freiheit der Preisgestaltung entgegen. Der Konzern erhöht die Anzahl der vordefinierten Preispunkte, die Entwickler für Abonnements, In-App-Käufe und kostenpflichtige Apps festlegen können, von weniger als 100 auf mehr als 500.

Bislang hatte sich Apple geweigert, Informationen über alternative Abo-Möglichkeiten außerhalb des App Stores in den Anwendungen darzustellen. Wie die Washington Post berichtet, muss das betroffene Gericht dieser Einigung noch zustimmen.

Die US-Senatorin Amy Klobuchar bezeichnete den Vorgang als ersten Schritt Apples, wettbewerbsrechtliche Bedenken auszuräumen. Allerdings konnte Apple mit der nun getroffenen Vereinbarung andere Forderungen der Entwickler abwehren. So muss Apple weder einen weiteren App Store auf dem iPhone oder iPad zulassen noch seine Umsatzbeteiligung von bis zu 30 Prozent reduzieren.

Die größeren rechtlichen Streitigkeiten von Apple – mit dem Fortnite-Spieleentwickler Epic oder dem Streamingdienst Spotify – sind von der Einigung unberührt. Epic etwa will mit seiner Klage in den USA erreichen, dass sie und andere Anbieter eigene App Stores auf dem iPhone an Apple vorbei betreiben können. Apple betont, der App Store sei eine für App-Entwickler lukrative Plattform und schütze gleichzeitig die Nutzer vor Betrugsversuchen. Das Urteil hierzu steht noch aus.