In dieser Rubrik befragt ZEIT-Redakteurin Laura Cwiertnia zwei Menschen unabhängig voneinander zu ihrer gemeinsamen Geschichte. Anaïs Kaluza hat Laura für diese Ausgabe vertreten. Sie sprach mit Fabienne, 25, und Kai, 27. Auch was zu erzählen? Schreib uns eine E-Mail!

Fabienne: Als es Ende März vergangenen Jahres die ersten Kontaktbeschränkungen gab, fühlte ich mich oft einsam. Ich arbeitete in einem Krankenhaus auf der Dialysestation. Um die Patienten und meine Freunde zu schützen, traf ich abends meist niemanden. Ich merkte: Körperliche Nähe fehlte mir. Zum Einschlafen kuschelte ich mich an mein loses Bettpolster. Im Mai sanken die Infektionszahlen, und ich tinderte wieder, wie vor dem Lockdown: Alle paar Abende swipte ich ein, zwei Stunden, mit sieben Jungs schrieb ich. Einen traf ich, doch beim zweiten Date sagte er mir, er sei in eine andere verliebt.