Die eindrucksvolle Landschaft Aotearoa Neuseelands ist nicht nur eine Freude fürs Auge. Sie stellt ebenso frische Produkte ihrer Böden, Flüsse und von den Küsten bereit, die als Zutaten in schmackhaften lokalen Spezialitäten münden. Tatsächlich werden in der neuseeländischen Küche wieder vermehrt einheimische Zutaten und Produkte verwendet, aber nicht nur aus Gründen der Regionalität: Der Trend stärkt die Gemeinschaft, fördert nachhaltiges Handeln – und drückt so einen tiefen Respekt für das Land und seine natürlichen Schätze aus.

Nicht umsonst wird Aotearoa Neuseeland als eine der aufstrebenden Kulinarik-Nationen weltweit gehandelt. Die Delikatessen des Landes sind dabei so vielfältig wie seine Topografie: Vom East Cape über Kaikōura bis nach Wanaka bietet jede Region ihre eigene Palette gastronomischer Köstlichkeiten. Ob Mānuka-Honig oder Meeresfrüchte: Die folgenden Spezialitäten gehören bei einem Besuch des Inselstaates unbedingt auf die Einkaufsliste – oder direkt auf den Teller.

Mānuka-Honig aus dem East Cape

Der Mānuka-Honig ist für seinen einzigartigen Geschmack und seine therapeutischen Eigenschaften – er wirkt antibakteriell und antiviral – weltweit bekannt. Der süße Saft des einheimischen Mānuka-Baumes wird ausschließlich in Aotearoa Neuseeland gewonnen. Staatliche Regulierungen der Honigproduktion stellen außerdem sicher, dass die Qualität gewahrt wird. Der Honig mundet, doch verfolgte man früher mit ihm andere Absichten: In der traditionellen Māori-Medizin (Rongoā Māori) wurde er zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen, Entzündungen und Verdauungsbeschwerden auf die entsprechenden Stellen gerieben. Heute wird der Mānuka vor allem in der Gegend um das East Cape auf der Nordinsel gepflanzt, wo auch 80 Prozent des neuseeländischen Mānuka-Öls produziert werden. Wer den Imkern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen will, kann zum Beispiel das NZMA Beekeeping Experience Centre in der Nähe von Auckland besuchen. Ausgestattet mit Imkeranzug und Schutzausrüstung erklärt hier der Imker den Besucherinnen und Besuchern, wie der Honig gewonnen wird und der Bienenstock funktioniert.

Neuseeländische Kaffeekultur in Wellington

Die Hauptstadt Wellington gilt als das Zentrum der Kaffeekultur in Aotearoa Neuseeland. Das Land verfügt über unzählige Röstereien sowie spezifische eigene Kaffeekreationen. Klassischen Filterkaffee – den "Drip Coffee" – gibt es hier nicht. Stattdessen wird Short Black, Long Black oder Flat White getrunken. Jedes Getränk basiert auf Espresso, der Flat White bekommt dazu gedämpfte Milch und eine samtige Schaumschicht oben drauf. Verziert wird die Kreation mit dem charakteristischen Farn-Motiv. Dass Kaffee ein integraler Bestandteil der neuseeländischen Kultur ist, erkennen Besucherinnen und Besucher der Stadt nicht zuletzt an den unzähligen Cafés: Pro Kopf besitzt Wellington sogar eine höhere Café-Dichte als New York City. Zu den Klassikern zählen das Caffe L'affare, Fidel's Cafe oder auch das Memphis Belle. 

Meeresfrüchte von der Küste

Mit seiner ausgedehnten Küste und den nährstoffreichen Gewässern ist Aotearoa Neuseeland ein Paradies für Liebhaberinnen und Liebhaber von Meeresfrüchten. Die kleine Stadt Kaikōura ist bekannt für ihre Flusskrebse – entlang der Küste stehen ganze Karawanen kleiner Stände mit "cray fish". Optisch ähneln die neuseeländischen Flusskrebse dem Hummer, allerdings haben sie keine Krallen und ein Beinpaar weniger. Geschmacklich tut es ihnen keinen Abbruch. 

Grünlippige Miesmuscheln sind eine weitere Spezialität aus dem neuseeländischen Meer. Die Schale der Green-lipped Mussels ist dunkelgrün, die männlichen Muscheln sind innen weiß und die weiblichen orange. Geerntet werden die Muscheln mit besonders frischem Geschmack das ganze Jahr über in Gegenden wie den Marlborough Sounds. Fangfrische Muscheln gibt es zum Beispiel im "The Mussel Pot in Havelock". 

Nicht zu vergessen ist außerdem der Königslachs. Immerhin stammt fast die Hälfte der weltweiten Produktion aus Aotearoa Neuseeland. Das Besondere am King Salmon ist sein hoher Nährstoffgehalt: Er besitzt die höchste Anreicherung an Omega-3-Fettsäuren aller Lachssorten und ist somit besonders gesund. Gefangen wird der Lachs in den kalten Gewässern von Mt. Cook (Aoraki), Wānaka und Akaroa. Nach der sofortigen Verarbeitung genießt man ihn entweder roh, geräuchert oder gebraten.

Frisches vom Hof

Neuseelands nährstoffreiches Land und seine vielfältigen Mikroklimata bringen viele Vorteile für die Landwirtschaft mit sich. Das üppige Gras und das mildere Klima auf der Nordinsel schaffen die perfekte Umgebung für die Aufzucht von Neuseelands hochwertigem Rind- und Lammfleisch. Die weiten Ebenen der Region Central Otago auf der Südinsel bieten ideale Bedingungen für das Wild, das weit umherstreift und preisgekröntes Wildbret hervorbringt, das man in vielen der besten Restaurants Neuseelands probieren kann. Auf einer Ganztagestour können Besucher eine Schafzuchtstation besuchen und mehr über die Bedeutung der lokalen Aufzucht einiger der besten Produkte des Landes erfahren - ein Mittagessen ist ebenfalls vorgesehen. 

Von der fruchtbaren Erde bis zu den unberührten Gewässern ist jedes Naturprodukt ein Zeugnis von Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation der neuseeländischen Küche. Wer nach diesem regionalen und nachhaltigen Prinzip einkauft und speist, unterstützt damit nicht nur lokale Produzentinnen und Produzenten, sondern kann das Land und sein kulinarisches Erbe umso persönlicher kennenlernen.

Mehr über Kulinarik Neuseelands erfahren Sie hier.

Zurück zur Übersicht