Aotearoa Neuseeland ist vor allem für Europäerinnen und Europäer der Sehnsuchtsort schlechthin. Endlose Weiten, majestätische Bergketten, mystische Fjorde – und weltoffene und entspannte Bewohnerinnen und Bewohner. Die gelassene Lebensweise der Kiwis macht Neuseeland zu einem sicheren und freundlichen Reiseziel. Besucherinnen und Besucher können sich über einen herzlichen Empfang freuen. 

Nicht zu vergessen, die Kultur der Māori. Die ersten Besiedler Neuseelands machen rund 15 Prozent der Bevölkerung im Land aus. Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke –, so nennen die Māori ihr Neuseeland. Klingt das nicht nach der schönsten und einfachsten Liebeserklärung? Vor 800 Jahren haben sich die Māori von ihrer polynesischen Heimat Hawaiki aus mit ihren Reisekanus, auch Waka Hourua genannt, aufgemacht und das heutige Neuseeland entdeckt. 

Aotearoa Neuseeland ist ein Sehnsuchtsort, den viele Menschen wenigstens ein Mal in ihrem Leben sehen möchten. Doch wer aus Deutschland die 18.000 Kilometer Entfernung auf sich nimmt, will gut vorbereitet sein. Welche Reisemonate sind für Europäerinnen und Europäer am geeignetsten? Welche Attraktionen lassen sich wann besonders gut besuchen?

Alles anders auf der Südhalbkugel

 
Reisende müssen zunächst einige wichtige Dinge über das Land wissen: Es besteht aus zwei Hauptinseln: einer Nord- und einer Südinsel, was für die Planung der Reiseroute wichtig ist. Es liegt im südlichen Teil des Pazifischen Ozeans, östlich von Australien. Das bringt nicht nur eine große zeitliche Verschiebung mit sich (Aotearoa Neuseeland ist elf Stunden vor unserer Zeit), sondern auch die Abfolge der Jahreszeiten ist genau umgekehrt. Wenn wir in Europa den Sommer verabschieden und uns bereit für den Winter machen, freuen sich die Neuseeländerinnen und Neuseeländer auf den Frühling. Wer sich jetzt fragt, wann sich die Inseln idealerweise erkunden lassen, kann sich auf eine einfache Antwort freuen: Jede Saison bietet große Highlights. Das macht das Land zu einer Ganzjahresdestination.

Wann, wo, wie – die Highlights in Aotearoa Neuseeland

 
Im europäischen Januar ist in Aotearoa Neuseeland Hochsommer und Hochsaison. Beste Zeit also, um das subtropische Wetter zu genießen, die Küste abzufahren und einen der sogenannten Hot Water Beaches zu entdecken: Nur wenige Meter vom erfrischenden Meer entfernt, lassen sich zum Beispiel in Coromandel auf der Nordinsel im Sand heiße Thermalquellen finden. Mit Schaufel oder Eimer entsteht hier innerhalb von wenigen Minuten ein eigener Whirlpool im Sand. Auch die Cricket-Saison ist gerade in vollem Gange. Eine schöne Möglichkeit, den Spaß an einer der beliebtesten Sportarten des Landes mitzuerleben. Es sind jedoch noch Ferien in Aotearoa Neuseeland, die Strände und Wanderwege sind also gut besucht, und die Übernachtungspreise erreichen ihren Höhepunkt. Die Reise will früh geplant sein, denn in der Hauptreisezeit sind die Unterkünfte schnell vergeben. 

Wer eher die Ruhe sucht und mehr Abstand zum alltäglichen Trubel braucht, der plant seinen Urlaub in Aotearoa Neuseeland in der Zwischensaison. Im deutschen März wird es langsam Herbst im Südwestpazifik. Doch wer jetzt an verregnete und dunkle Tage denkt, irrt. In Aotearoa Neuseeland verlängert sich der Sommer weit in den Herbst hinein. Auf der Nordinsel in Auckland genießt man beispielsweise noch über 20 Grad Celsius und auf der Südinsel in Queenstown bis zu 20 Grad. Beste Bedingungen also, um die Eindrücke der Natur bei einer Fahrrad- oder Kajaktour oder einer Wanderung aufzusaugen. 

Ein besonderer Ort, um die goldenen Herbstbäume auf sich wirken zu lassen, ist Central Otago. Hier schmeckt ein Glas Wein aus der Region besonders gut. Im Herbst ist Erntezeit in den Weinbergen – Zeit für die Produktion bester neuseeländischer Weine. Auch auf den Obstplantagen wird fleißig gearbeitet. 


Die Natur ist Ganzjahresprogramm

Mit dem neuseeländischen Winter kommen auch in Aotearoa Neuseeland die kalten Temperaturen. Doch wer jetzt glaubt, dass die Neuseeländerinnen und Neuseeländer sich nur noch drinnen aufhalten, der täuscht sich. Auch jetzt hat das Outdoor-Leben Konjunktur. Für Touristinnen und Touristen ist Wal-Zeit. Das ganze Jahr über lassen sich in Aotearoa Neuseeland Meeressäuger beobachten – auch viele Delfine. Doch in den Wintermonaten Juni, Juli und August steigt die Chance, in Kaikōura, also an der Ostküste der Südinsel, Buckelwale, Blauwale und Pottwale zu sehen. 

Ein weiteres Highlight ist der Nachthimmel. Im Herbst und im Winter ist er der wohl sternenklarste Nachthimmel weltweit. Das "Dark Sky Reserve" auf der Südinsel gilt als einer der besten Sternebeobachtungsorte der Welt. Insgesamt sind 4.300 Quadratkilometer von Neuseelands Südinsel, also in etwa die Hälfte der Fläche Berlins, als international geschütztes Himmelsreservat anerkannt. Hier entdeckt jeder die Milchstraße. Versprochen! Skibegeisterte genießen im Winter Mount Hutt, die Vulkanlandschaft des Mount Ruapehu oder das Rainbow-Gebiet. 

Könnte das Jahr schöner enden als mit dem Erwachen der Natur im Frühling? Wer im Oktober in das Land kommt, kann sich auf das Erblühen der Pohutukawa-Bäume freuen – dem Prinz Eisenherz unter den Neuseeländischen Weihnachtsbäumen. Die Natur sprießt, und auch die Temperaturen klettern wieder langsam nach oben. Eine tolle Zeit vor der Hochsaison, um Wanderwege und Nationalparks ohne Trubel zu genießen. Jetzt ist die beste Zeit, um den einen oder anderen Great Walk zu begehen. Das sind zehn, bald elf herausragende Wanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Die Hütten sind wieder für Übernachtungen geöffnet. Wer Lust hat, kann die Badesaison an einem der unzähligen Strände einläuten. 

Egal wann, Aotearoa Neuseeland ist immer eine Reise wert, und Nord- und Südinsel enttäuschen zu keiner Jahreszeit. Im Gegenteil. Sich für einen Reisemonat zu entscheiden, ist die einzige Herausforderung.

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