Ein Mann mit grauen Haaren und schwarzer Lederjacke steht auf der Bühne. Er hat die ganze Halle gefüllt, eine umgebaute Eishockey-Arena im kalifornischen San José. 11.000 Menschen sind an diesem Tag im März gekommen, um ihn zu sehen. Der Mann hält ein schwarzes Kästchen in den Händen wie ein magisches Artefakt. Als er es in die Höhe reckt, jubelt die Menge.

Jensen Huang ist kein Zauberkünstler, auch wenn er gefeiert wird wie einer. Er ist der Gründer und Geschäftsführer des Chipkonzerns Nvidia. Und das schwarze Kästchen in seinen Händen, etwa fünf mal fünf Zentimeter groß, ist kein okkultes Objekt, sondern ein Computerchip namens Blackwell. Übernatürliches soll er trotzdem leisten: Mit seiner Hilfe, so verspricht Nvidia, sollen selbstständige Roboter und denkende Maschinen erschaffen werden können. Jensen Huang nennt ihn ganz unbescheiden den "Motor für eine neue industrielle Revolution".