Antivirenprogramm Kaspersky: Der Russe in meinem Computer
Kaspersky ist eines der populärsten Antivirenprogramme. Jetzt haben die USA die Software wegen Spionageverdachts verboten. Der Firmenchef studierte einst beim KGB, doch er behauptet, alle Kontakte von damals abgebrochen zu haben.
Ist dieser Mann gefährlich? Eugene Kaspersky empfängt zum Gespräch in Dubai, auf dem Hotelschiff Queen Elizabeth 2. Dort hat er sich für eine Konferenz seines Unternehmens eingemietet. Es soll um Cybersicherheit gehen an diesen zwei Tagen im April. Experten aus aller Welt sind gekommen, obwohl der Gastgeber Kaspersky im Westen unter dem Verdacht steht, mit seiner Anti-Viren-Software dem russischen Geheimdienst zuzuarbeiten.
Daher gleich die Frage: Haben Sie Kontakte zum russischen Geheimdienst? Antwort: Nein. "Als mein Militärdienst zu Ende war, habe ich alle Kontakte sofort verloren", sagt Kaspersky. Alle? "Einmal war ich noch Kanu fahren mit einigen von ihnen." Kanu fahren mit den Freunden vom KGB? Kaspersky lacht, als wäre das ein guter Witz. "Come on", sagt er dann, "das ist 20 oder 30 Jahre her!"
