Dieser Text ist Teil unserer Serie "Das war mein Wendepunkt", in der Menschen zu Wort kommen, die ihr Leben geändert haben.

Mit meinem Forschungsteam an der Universität Utrecht habe ich vor Kurzem herausgefunden, dass die wichtigste Strömung im Ozean einen Kipppunkt erreichen könnte. Wenn es wahr wird, was unser Modell simuliert, dann sieht es schlecht aus für die Menschheit. Aber ich bleibe positiv. Vielleicht bin ich auch einfach naiv. Ich kann nicht anders.

Als Kind habe ich Schnee geliebt. Das ganze Jahr über habe ich mich auf die Wintermonate gefreut. In meiner Erinnerung waren sie lang und weiß. Ich wollte immer begreifen: Warum gibt es Schnee, wie entsteht er? Ständig habe ich Wissenschaftsbücher für Kinder gelesen, in denen das Wetter erklärt wurde. Später habe ich dann Physik und Klimawissenschaften studiert. Meine Absicht dabei war nie politisch oder aktivistisch. Das ist bis heute so. Mich interessiert einfach: Wie beeinflusst das Klima unseren Alltag? Wie entsteht Wetter, und was hat der Ozean damit zu tun? In all diesen Fragen liegt für mich eine große Schönheit. Aber natürlich ist meine Sorge um das Klima gewachsen mit all dem Wissen, das ich mir angeeignet habe.