Mit Umfragen ist das so eine Sache: Man weiß nie, was dabei herauskommt. Diese Erfahrung musste jetzt die CDU machen, die am Freitag eine Befragung zum Ende des Verbrennungsmotors in Auftrag gegeben hatte. "Unterstützen Sie die Forderung zur Rücknahme des Verbrennerverbots?" lautete die auf der Homepage der Partei platzierte Frage. Man konnte mit "Ja" oder "Nein" abstimmen.

Die CDU, das muss man wissen, hat gerade eine Kampagne gegen eine Regelung der EU gestartet, wonach ab 2035 in Europa nur noch Neuwagen verkauft werden dürfen, die kein Kohlendioxid ausstoßen (es gibt also streng genommen überhaupt kein Verbennerverbot, sondern nur ein Emissionsverbot – aber das ist ein anderes Thema). Mit der Onlinebefragung wollte sich die Parteiführung, wie zu hören ist, Unterstützung für ihren Kurs sichern. Es kam allerdings anders. Am Samstagvormittag hatten 85 Prozent der bis dahin knapp 170.000 Teilnehmer "Nein" und damit gegen die Rücknahme gestimmt und nur 15 Prozent dafür. Die Partei schaltete die Umfrage daraufhin kurzerhand ab. Sie sei "mit krimineller Energie" manipuliert worden, so Generalsekretär Carsten Linnemann. Der beauftragte Dienstleister – die in Wien ansässige Firma Campaigning Software – sprach von "Zehntausenden Stimmen", die "automatisiert" abgegeben worden seien. Das zeige sich unter anderem an der "Frequenz der Stimmabgaben".