Nicht alles ist so nachhaltig, wie es aussieht. ZEIT-Redakteurin Hannah Knuth berichtet in dieser Kolumne über Fälle von Greenwashing.

Der Bundesgerichtshof ist spät dran, das liegt in seiner Natur: Er ist immer als Letztes an der Reihe. Erst kommt das Landgericht, dann das Oberlandesgericht, dann erst sind die Richter in Karlsruhe an der Reihe. Da vergehen schnell Monate oder Jahre. In der Regel wird das Urteil trotzdem gebannt erwartet. Aber in der Regel überholt die Wirklichkeit auch nicht den Prozess.

Im Fall I ZR 98/23 schon. Es streiten: die Wettbewerbszentrale, ein Verein, der sich gegen unlauteren Wettbewerb einsetzt – und Katjes, der deutsche Konzern, der Lakritz und Fruchtgummis herstellt. Kleine Hasen aus Schaumzucker zum Beispiel, in Rosa und Weiß. Ohne tierische Gelatine, damit vegan, und bestimmt auch deshalb heißt das Produkt "Grün-Ohr-Hasen", was sonst.