Nico Semsrott zog als Komiker für die PARTEI ins EU-Parlament. Dort wurde er depressiv. Vor der Europawahl erscheint seine Abrechnung "Brüssel sehen und sterben". Klingt die Kritik etwas sehr nach AfD?
Er steht wieder auf der Bühne, im Applaus. Der Typ mit dem schwarzen Hoodie und dem traurigen Blick. Fünf Jahre saß Nico Semsrott im Europaparlament, gewählt über die Liste der Satirepartei Die PARTEI. An diesem Abend stellt er im Bremer Schlachthof das Buch vor, das dieses Kapitel abschließen soll. Es heißt: "Brüssel sehen und sterben". Eine Abrechnung. "Ihr habt mir in nur drei Minuten mehr Liebe gegeben als die Verwaltung des EU-Parlaments in fünf Jahren", ruft er in den ausverkauften Saal. Zwei Wochen später treffen wir ihn zum Gespräch.