Lange bevor der erste Kater im Schädel ankommen wird, zieht erst mal der Hund an der Leine, er heißt Pavel, ein süßer, leicht verwachsener Mischling, der gerade mit Tom, seinem Herrchen, aus dem Zug von Dresden nach Děčín gestiegen ist, dem Grenzort auf der tschechischen Seite. Gefolgt sind ihnen wir: ein freundliches Pärchen, ein paar alleinreisende Männer, dazu Vater, Mutter, Sohn auf Familienurlaub – und ich. Insgesamt sind wir zu elft. Wir alle haben bei Tom, 40 Jahre alt, wenig Haar, trockener Humor, eine besondere viertägige Zugreise durch Tschechien gebucht. Tom, der als Kind Mitschülern ungefragt Fahrplanauskünfte gab, hat eigentlich einen Schreibtischjob bei der Deutschen Bahn. Seit eineinhalb Jahren organisiert er nebenbei aber auch Gruppenreisen im Zug, buchbar über schienenstrang.com, meist nach Osteuropa. Unsere führt einmal quer durchs Land, von Bahnhofskneipe zu Bahnhofskneipe.