Die Debatte über Stiftungen und die Zukunft der Philanthropie läuft auf Hochtouren. Ein Grund: Die angestaubten Rechtsvorschriften sollen modernisiert werden, damit Stifter und Stiftungen flexibler mit ihrem Kapital umgehen können. Ein anderer: Es gibt immer mehr Stiftungen, aber die deutschen Vermögen nehmen schneller zu als die für Stiftungen eingesetzten Mittel. Kritiker sprechen von einer wachsenden Lücke.

Zeit, mit vier führenden Philanthropie-Vertreterinnen im Land zu sprechen. Die Bosch-Erbin Ise Bosch, geboren 1964, hat unter anderem die international tätige Frauenstiftung Filia gegründet und erhielt für ihre Arbeit 2018 den Deutschen Stifterpreis. Friederike von Bünau, Jahrgang 1972, leitet die Kulturstiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und ist die neue Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Deutscher Stiftungen. Die Statistik-Professorin Ursula Gather, geboren 1953, war bis 2020 Rektorin der TU Dortmund und ist seit 2013 Kuratoriumsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Julia Kloiber, Jahrgang 1986, gründet Organisationen, die Digitalisierung für das Gemeinwohl einsetzen, zuletzt die feministische Plattform Superrr.