Am 30. Dezember 2019 hält die Ärztin Ai Fen im Zentralkrankenhaus von Wuhan ein Schreiben in der Hand, von dem sie sich endlich Klarheit über diese seltsame Lungenkrankheit erhofft. Seit etwa zwei Wochen hat sie mehr und mehr Patienten vor sich, die fiebern und husten, die Antibiotika und andere Präparate bekommen haben, ohne Erfolg. Die meisten haben als Händler auf einem Wildtiermarkt gearbeitet. Sie müssen irgendetwas in sich tragen, dem die Medikamente nichts anhaben können.

Ai Fen, 46, eine erfahrene Ärztin, die seit zehn Jahren in der Notaufnahme der Klinik arbeitet und sie inzwischen leitet, hat eine Reihe von Untersuchungen und Tests bei den Patienten veranlasst. An diesem 30. Dezember erhält sie den Laborbericht. Es ist ein Text mit vielen Zahlen und Fachwörtern. Ai Fen beginnt zu lesen. Sie markiert einen Begriff, der ihr besonders wichtig vorkommt. "Sars-Coronavirus".