DIE ZEIT: Herr Sloterdijk, man muss Gespräche in diesen Zeiten ungewohnt beginnen: Wie geht es Ihnen eigentlich gesundheitlich?

Peter Sloterdijk: Meine Ärztin hat gerade eine Generaluntersuchung begonnen. Im Großen und Ganzen geht es erträglich, aber ich bin seit Jahren ein fleißiger Apothekenbesucher.

ZEIT: In der Corona-Krise scheinen Sie, nicht sehr von Gesundheitsängsten geprägt zu sein. Sie haben vor Übertreibung staatlicher Maßnahmen gewarnt.

Sloterdijk: Na ja, ganz ohne Sorgen bin ich nicht. Es bleibt im Frühling nicht aus, dass man vor sich hin hustet, oder denkt, man habe erhöhte Temperatur. Fieber ist eine sich selbst wahr machende Metapher, bei Einzelnen wie bei Populationen, ein wenig Hysterie vorausgesetzt.