Noch nie in über zwei Jahrzehnten professioneller politischer Arbeit, sagt der Arzt und SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach, "habe ich eine so direkte Lenkungswirkung von wissenschaftlicher Expertise auf politische Entscheidungen erlebt wie jetzt. Und alle wissen: Das ist ohne Alternative."

In den vergangenen Jahren, nicht zuletzt in der Euro- und der Finanzmarkt-Krise, war immer wieder mal von "Expertenregierungen", "Technokraten-Kabinetten" und von "Alternativlosigkeit" die Rede gewesen. Ist es jetzt so weit?

"Der Maßstab ist, was uns die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sagen": Mit diesen Worten verkündete die Bundeskanzlerin am Montagabend den Anbruch eines neuen Modus der Politik. Regieren uns von nun an die Experten?