Es gibt sicherlich Einfacheres, als jungen Leuten Konfitüre zu verkaufen. Zumal wenn man wie Jop Peek in den Niederlanden mit Pindakaas und Hagelslag, Erdnussbutter und Schokostreuseln, zum Frühstück aufwuchs. Und zu jener Zeit ohnehin noch nicht wusste, wo Bad Schwartau liegt und dass dort Brotaufstriche eingekocht werden. Seit anderthalb Jahren ist Peek, 52, nun Chef der Schwartauer Werke und hat in dieser Zeit einiges gelernt über die Deutschen und ihr Frühstück. Vor allem aber das: Seine Produkte sind völlig out.

Diese Erkenntnis war schmerzhaft, sie erreichte ihn im vergangenen Sommer. Peek war gerade im schweizerischen Lenzburg, wo die Hero-Gruppe, zu der Schwartau seit 2002 gehört, ihre Zentrale hat, als ihm die Zahlen der Marktforschung vorgelegt wurden. Sie schlugen ihm auf den Magen – und sagen einiges aus über veränderte Lebens- und Essgewohnheiten der Deutschen: Nur zwei Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben demnach an, dass die Marke Schwartau in ihrem Leben eine Rolle spielt. Nur zwei Prozent! Dabei bedeutete Sonntagsfrühstück in Deutschland einst: Mutter, Vater, Kind und Schwartau Extra. Heute gibt es Hafer-Porridge mit Blaubeeren und Avocadotoast mit Lachs.