Die erste persönliche Begegnung mit Helmut Schmidt liegt zwanzig Jahre zurück. Er kam eigens nach Stuttgart, um die Satisfaktionsfähigkeit der designierten neuen ZEIT-Gesellschafter zu erforschen. Mit Prinz-Heinrich-Mütze entstieg er seinem Wagen, schaute sich kurz um und begrüßte mich dann mit den Worten: "Haben Sie eine riesige Villa!" Erst im Hineingehen sah er die große Telefonzentrale und meinte entschuldigend lächelnd: "Ach, das ist wohl Ihr Verlagshaus." Die nachfolgenden drei Stunden glichen einem Verhör, waren schweißtreibender als Abitur plus Diplom. Es dauerte noch Tage, bis ich von der Testamentsvollstreckerin des Gründungsverlegers Gerd Bucerius die erlösende Nachricht bekam, die Prüfung bestanden zu haben. Ob ich Schmidts Lieblingsnote "ordentlich" bekommen hatte, erfuhr ich nie.