Erst in der Mitte ihres Lebens stieß Hilde von Lang 1969 zur ZEIT. Etwas präziser gesagt: Nachdem sie bis dahin Journalistin gewesen war, trat sie gegen ein sehr geringes Gehalt in das Verlagsgeschäft ein. In der damaligen Männergesellschaft der ZEIT muss sie eine Ausnahmeerscheinung gewesen sein. Aber ihr gelang alsbald der Aufbau eines formidablen Stellenanzeigen-Geschäftes, das sich vor allem durch eine Fülle von akademischen Annoncen auszeichnet. Sie erkämpfte sich ihr eigenes Recht in der Kundenwerbung, in der Kundenpflege, und sie erwies sich als eine erfolgreiche Kauffrau. Sie wurde Prokuristin, später Generalbevollmächtigte und schließlich von 1985 bis 1999 Geschäftsführerin und Verlegerin. Im Laufe dieser drei Jahrzehnte hat sich unter ihrer umsichtigen Leitung die Auflage der ZEIT von einigen 300.000 auf über eine halbe Million vermehrt.