Es handelt sich um einen Leitartikel von anno dazumal. Im bedächtigen Ton jener Jahre heißt es darin über einen Medienmogul, er glaube irrigerweise, "daß die Zahl der verkauften Zeitungsexemplare über die Qualität der ›Federn‹, über die Richtigkeit der Ansichten Auskunft gebe".

Der Auflagenkönig, von dem hier die Rede ist, meinte damals, er selbst verfüge doch lediglich über einen "Zipfel" der Macht, die er sein "Lehen" nannte, und beteuerte: "Sie ist mir von den Lesern meiner Zeitungen verliehen worden." Doch dieses Argument ließ der Leitartikler nicht gelten: "Es kann keinem politisch denkenden Menschen im Sinn liegen, daß ein einziger Verleger übermächtig wird[…] Wenn Axel Springer ein Demokrat ist, sollte er sich über die Existenz eines jeden Blattes freuen, das er nicht besitzt. Wenn nicht, stoppt Springer!"