Im Sommer 1967 luden der ZEIT -Verleger Gerd Bucerius und die Chefin des Politik-Ressorts Marion Gräfin Dönhoff eine Handvoll Wortführer der Studentenbewegung zum Gespräch. Zu ihnen gehörte neben Rudi Dutschke auch Bernhard Blanke, der später Professor für Politikwissenschaft in Hannover wurde.

DIE ZEIT: Stimmt es, dass bei diesem Treffen jeder der Studenten von Gerd Bucerius einen Umschlag mit 5000 Mark bekam?

Bernhard Blanke: Gerd Bucerius wollte zunächst dafür sorgen, dass sich die Studenten Rechtshilfe leisten konnten, und zu diesem Zweck hat er 5000 Mark auf ein Sonderkonto überwiesen. Im Sommer 1967, nach jenem mehrstündigen Gespräch mit ihm und der Gräfin Dönhoff, hat er uns in der Tat Geld in braunen Umschlägen angeboten. Ob 5000 Mark darin waren, weiß ich nicht, ich habe keinen Umschlag angenommen. Ich halte es für undenkbar, dass der Geschäftsmann Bucerius diese stattliche Summe in so großen Scheinen überreicht haben soll. Ich vermute eher, es waren 500 Mark pro Kopf, und Rudi Dutschke konnte sich davon etwas anzuziehen kaufen.