Ein nicht korrekter Satz von mir (FAZ, 3.6.2009) hat einen kleinen Mediensturm ausgelöst. Der Satz bezog sich auf eine Kampagne vor rund vierzig Jahren und besagte, dass die Mitarbeiter der "Enteignet Springer"-Kampagne keine Geldmittel aus der DDR erhalten hätten, "beträchtliche Summen dagegen von Rudolf Augstein und Henri Nannen". Der Satz fand unter dem Titel "Zahlten Stern und Spiegel die ›Enteignet Springer‹-Kampagne?" sogleich Zugang zum Logenplatz der Bild- Zeitung, zur ersten Seite nämlich. Die Insinuation der Titelfrage liegt auf der Hand: Wurde diese Kampagne, an die sich nur Großväter erinnern, durch die neidische Konkurrenz von Springer finanziert und sogar initiiert? Wieder einmal begab sich das mit Abstand auflagenstärkste Blatt der Republik in seine liebste Rolle: in die Rolle der verfolgten Unschuld.