Preisfrage Welche Kosten entstehen bei einer S-Bahn-Fahrt?

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Gehälter für Lokführer und Co. machen nur einen kleinen Teil der Kosten einer S-Bahn-Fahrt aus. Ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen zeigt, was eine S-Bahn-Fahrt pro Strecke kostet.

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Nach der Coronapandemie sind wieder mehr Menschen mit Bussen und Bahnen unterwegs. Mit dem Deutschlandticket wuchs die Zahl der Fahrgäste im Linienverkehr im vergangenen Jahr weiter, wie das Statistische Bundesamt im April mitteilte. Millionen Passagiere befördert der öffentliche Nahverkehr täglich.

Doch was kostet es, eine S-Bahn von Solingen nach Dortmund fahren zu lassen? Und wie setzen sich die Kosten zusammen? Das zeigt eine Übersicht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) für die Linie S1.

Wer mit der S1 vom Solinger Hauptbahnhof über Düsseldorf, Duisburg und Essen bis nach Dortmund fährt, ist planmäßig zwei Stunden unterwegs und zahlt dafür aktuell mit einem Einzelticket 17,90 Euro. Laut VRR kostet die Fahrt mit 39 Haltestellen etwa 1860 Euro. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei 1700 Euro.

350 €

Personal

+

120 €

Energie

+

765 €

Trasse & Stationen

+

500 €

Fahrzeugkosten

+

125 €

Sonstiges

=

1860 €

Bild: imago-images
Quelle: VRR


Personalkosten machen dabei mit circa 350 Euro nur einen Teil der anteiligen Streckenkosten aus. Deutlich mehr kostet es, die Fahrzeuge zu finanzieren und instand zu halten. Hier fallen je Fahrt Kosten in Höhe von 500 Euro an. Insgesamt etwa 765 Euro kostet es laut VRR, an den Stationen zu halten (215 Euro) und die Trassen zu nutzen (550 Euro). Dabei handelt es sich um Gebühren, die von der Bahn-Tochter DB InfraGo erhoben werden. Für Energie fallen Kosten in Höhe von etwa 120 Euro je Strecke an. Hinzu kommen noch sonstige Aufwendungen, unter anderem für Verwaltung und Marketing.



Allein durch die Ticketpreise rechnen sich viele Fahrten des VRR nicht: Fahrscheineinnahmen decken nach Angaben des Verkehrsverbunds nur etwa ein Drittel der Gesamtkosten im Schienenpersonennahverkehr. Der übrige Teil wird durch öffentliche Gelder von Bund und Ländern finanziert.

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Im vergangenen Jahr stieg das Fahrgastaufkommen im deutschen Liniennahverkehr auf 10,7 Milliarden Personen, ein Plus von sieben Prozent zum Vorjahr. Damit fahren jedoch noch immer weniger Menschen mit Bussen und Bahnen als im Jahr 2019.

Hinweis: In der ursprünglichen Version dieses Artikels hieß es, allein durch die Ticketpreise rechne sich die Fahrt nicht. Wir haben die Stelle präzisiert.

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