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Deutsche nicht scharf auf superscharfes Fernsehen

Wirtschaftsredakteur
4K-Fernseher, hier auf der IFA 2014 in Berlin, haben eine vierfache HD-Auflösung. Die meisten Deutschen haben noch nicht einmal einfache HD-Qualität auf ihren Bildschirmen 4K-Fernseher, hier auf der IFA 2014 in Berlin, haben eine vierfache HD-Auflösung. Die meisten Deutschen haben noch nicht einmal einfache HD-Qualität auf ihren Bildschirmen
4K-Fernseher, hier auf der IFA 2014 in Berlin, haben eine vierfache HD-Auflösung. Die meisten Deutschen haben noch nicht einmal einfache HD-Qualität auf ihren Bildschirmen
Quelle: dpa
TV-Hersteller locken Nutzer mit ihren superscharfen Ultra-HD-Fernsehern. Doch die meisten Deutschen sind noch nicht einmal bei der Vorgänger-Technologie HDTV angekommen. Die Gründe dafür liegen nahe.

Worum geht es

Während die TV-Hersteller die Verbraucher in Deutschland von ihren Ultra-HD-Fernsehern (Ultra High Definition) zu überzeugen versuchen, ist noch nicht einmal jeder zweite Haushalt auf die HD-Vorgängertechnologie umgeschwenkt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag des Satellitenbetreibers Astra.

Demnach nutzen nur 45 Prozent der Haushalte hochauflösendes Fernsehen. TV-Hersteller wie Samsung und Sony bieten ihren Kunden bereits 4K-Fernseher an, die die vierfache HD-Auflösung haben. Allerdings gibt es dafür kaum Inhalte. Je höher die Auflösung, desto schärfer wird das Bild. Jedoch spielt eine Ultra-HD-Auflösung ihre Stärke erst bei größeren Bildschirmen aus.

Ein Grund für die langsame Verbreitung von HD-Fernsehen dürfte die Preisgestaltung der Kabelnetz- und Satellitenbetreiber sein. Nur die öffentlich-rechtlichen Sender und einige wenige private Anbieter sind in Deutschland in HD-Qualität kostenlos zu empfangen.

„Ultra-HD ist die Zukunft des Fernsehens“

Auf der Ifa stellt sich der Vorstandsvorsitzende der TV-Plattformen, Wolfgang Elsäßer, den Fragen von „Welt“-Redakteur Thomas Heuzeroth. Es geht um Sinn und Unsinn der neuen TV-Technologien.

Quelle: Die Welt

Wer privates Fernsehen wie RTL, Sat.1 oder ProSieben scharf sehen will, muss zahlen. Über Satellit kostet der HD-Empfang etwa 50 Euro jährlich, bei Kabel Deutschland (KDG) kostet das Basis-HD-Paket knapp vier Euro monatlich. Offenbar sind viele Zuschauer mit der normalen TV-Auflösung zufrieden.

Mehr Satellit als Kabel

Nach den Zahlen des Nürnberger Marktforschers GfK wurden bis Ende 2014 in Deutschland etwa 220.000 Ultra-HD-Fernseher verkauft. In diesem Jahr sollen es 750.000 Geräte sein. Immerhin steigt die Verbreitung von HD in Deutschland stetig an. Im vergangenen Jahr nahm die Zahl der HDTV-Haushalte um ein Viertel auf 17,6 Millionen zu.

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Offenbar sind Satelliten-TV-Nutzer offener für die neuen Technologien als Kabel-TV-Kunden. 2014 gab es mit 55 Prozent erstmals mehr Satelliten-Nutzer, die hochauflösendes Fernsehen sahen, als Zuschauer, die ihre in der Standard-Auflösung empfingen.

Bei den Kabelkunden verzichten noch immer sechs von zehn Haushalten auf die hohe Auflösung. Das Kabel ist inzwischen der einzige Übertragungsweg, auf dem auch noch analoges Fernsehen empfangen wird. Drei von zehn Kabelnutzer sehen ihre Programme analog.

Trotz Breitband-Boom kann sich das TV-Kabel nicht gegen den Satellitenempfang in Deutschland durchsetzen. 47 Prozent der Haushalte empfangen ihre Programme über eine Satellitenantenne, nur 44 Prozent über das Kabel.

Satelliten-Nutzer sind offen für HD

Das Antennenfernsehen über DVB-T erreicht immerhin sechs Prozent der Haushalte. Fernsehen über das Internet, wie es hauptsächlich von der Deutschen Telekom angeboten wird, empfangen etwa 1,5 Millionen Haushalte.

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Der größte Treiber von HDTV ist aber der Satellit, zehn Millionen Haushalte schauen darüber ihre hochauflösenden Programme. Zum Vergleich: Bei den Kabel-TV-Nutzern sind es 6,6 Millionen Haushalte und über das Internet immerhin eine Million Haushalte.

Je nach Bundesland gibt es in Deutschland große Unterschiede in den TV-Verbreitungswegen. So empfangen in Hamburg und Berlin deutlich weniger als 20 Prozent der Haushalte Satellitenfernsehen. Dort ist das Kabelfernsehen der mit Abstand dominanteste Übertragungsweg.

Die meisten deutschen Haushalte schauen Fernsehen über Satellit
Die meisten deutschen Haushalte schauen Fernsehen über Satellit
Quelle: Infografik Die Welt

Auch das Antennenfernsehen DVB-T ist hier stärker verbreitet als in anderen Bundesländern. Mit fast 60 Prozent ist der Satellitenempfang in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Saarland besonders stark. Das Internet-TV hingegen ist in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen – nicht zuletzt wegen fehlender Internet-Bandbreiten – kaum vertreten.

Vielen wollen größere Bilddiagonalen

Die höhere Auflösung und damit ein schärferes Bild ist für Käufer von TV-Geräten nicht der Hauptgrund einer neuen Anschaffung. Fast acht von zehn Käufern nannten einen größeren Bildschirm als Motiv, zwei Drittel nannten die höhere Auflösung, und fast ebenso viele entschieden sich für ein neues Gerät wegen der Smart-TV-Funktionen.

Smart-TVs ermöglichen den Zugang zum Internet und die Installation von Anwendungen, wie man es von Smartphones kennt. Beispielsweise können Inhalte von Mediatheken abgerufen werden. Sogar die Videotelefonie ist mit vielen neueren Modellen möglich.

Der Trend zu größeren Bildschirmen hält weiter an. 44 Prozent der Deutschen wollen der Astra-Studie zufolge als nächstes Gerät einen Fernseher mit einer Bildschirmdiagonalen von mehr als 47 Zoll (120 Zentimeter) kaufen. Sechs Prozent wollen sogar einen Fernseher mit mehr als 170 Zentimetern Diagonale.

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