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Tatwerkzeug Machete

Zwei Zwölfjährige wegen Mordes an 19-Jährigem verurteilt

Veröffentlicht am 12.06.2024Lesedauer: 2 Minuten
Notfall auf Londoner Jahrmarkt
In Nottingham (Großbritannien) sind zwei Zwölfjährige wegen Mordes verurteilt worden. Ihre Namen dürfen nicht genannt werden, weil sie noch minderjährig sindQuelle: dpa/Peter Byrne

42,5 Zentimeter lang war das Messer, mit dem zwei Jungen in Wolverhampton (Großbritannien) unterwegs waren. Einem 19-Jährigen wurde das zum Verhängnis. Die mutmaßlichen Täter bestreiten die Tat bis heute. Dennoch wurden sie nun rechtskräftig verurteilt.

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In einem aufsehenerregenden Mordfall sind zwei Zwölfjährige in England schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen am Gericht in Nottingham sahen es am Montag als erwiesen an, dass die beiden Jungen im November 2023 einen 19-Jährigen mit einer Machete erstochen hatten.

Die Kinder gelten nun als jüngste verurteilte Mörder in Großbritannien seit der Tötung des kleinen James Bulger durch zwei Zehnjährige vor gut 30 Jahren. Das genaue Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Die Namen der beiden dürfen nicht genannt werden, weil sie noch minderjährig sind.

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Die Täter hatten den 19-jährigen Shawn Seesahai und seinen Begleiter in einem Park in der Stadt Wolverhampton bei Birmingham angegriffen. Seesahai stammte aus dem britischen Überseegebiet Anguilla und befand wegen der Behandlung eines Grauen Stars in Großbritannien, berichtete unter anderem die BBC.

Er wurde dem Urteil zufolge zunächst von einem der Täter auf die Schulter geschlagen. Während der Freund fliehen konnte, stolperte der 19-Jährige und wurde daraufhin von den Jungen getreten, geschlagen sowie mit der 42,5 Zentimeter langen Machete attackiert. Ein Stich traf ihn ins Herz, ein anderer war laut dem „Daily Telegraph“ so brutal ausgeführt, dass die Waffe den Körper fast komplett durchdrungen hatte.

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Opfer und Täter hatten sich zuvor nie gesehen

Die Machete trug einer der Jungen dem Gericht zufolge öfter bei sich, der Junge soll damit laut Medienberichten gelegentlich auch für Fotos posiert haben, die dann andere Teenager mit ihren Smartphones schossen. Die Polizei fand das gereinigte Messer später unter dem Bett eines der Täter. Gestanden haben beide ihre Tat nicht, sie beschuldigten sich stattdessen gegenseitig in dem monatelangen Prozess. Schließlich sprach die Jury aber beide schuldig.

Das Motiv für die Tat blieb auch im Prozess unklar. Die Beteiligten kannten sich nicht. Einer der Angeklagten sagte aus, das spätere Opfer habe sie rüde aufgefordert, eine Bank freizugeben. Die Staatsanwältin betonte, es habe keinen Anlass für den Angriff gegeben, der 19-Jährige habe sich friedlich verhalten.

In England und Wales sind Kinder ab zehn Jahren strafmündig. Minderjährige werden im Strafvollzug aber anders behandelt als Erwachsene und sitzen ihre Haftstrafe in speziellen Zentren ab.

Die Zahl der mit Stichwaffen ausgeübten Gewalttaten ist in Großbritannien zuletzt gestiegen. 2023 waren es mit fast 50.000 sieben Prozent mehr als noch 2022.

dpa/AFP/krott