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Oatly

Warum bei Hafermilch-Fans die Nerven blank liegen

Veröffentlicht am 02.09.2020Lesedauer: 2 Minuten
„Wir glauben, dass wir einen Systemwandel in der globalen Finanzindustrie auslösen können", entgegnet Oatly den Kommentaren
„Wir glauben, dass wir einen Systemwandel in der globalen Finanzindustrie auslösen können", entgegnet Oatly den KommentarenQuelle: SOPA Images/LightRocket via Gett

Eigentlich gilt Oatly bei Klimaktivisten als umweltfreundliche Alternative zur Kuhmilch. Nach einem Deal mit der Investmentfirma Blackstone Group gibt es jedoch Boykottaufrufe. Die Schweden verteidigen sich.

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Das schwedische Unternehmen Oatly steht mit seinem Sortiment an Milchersatzprodukten aus Hafer für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Doch aktuell stellen sich selbst langjährige Oatly-Fans gegen das Unternehmen – viele Aktivisten rufen gar zum Boykott auf.

Der Grund: Das Unternehmen hat im Juli einen Deal mit der Blackstone Group abgeschlossen. 200 Millionen US-Dollar sind dabei geflossen. Weitere Investoren in der Finanzierungsrunde waren laut einer Pressemitteilung Oprah Winfrey, Natalie Portman und der frühere Vorsitzende und CEO von Starbucks.

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Für viele Hafermilch-Fans ist die Zusammenarbeit mit der Blackstone Group jedoch ein absolutes No-Go. Erst kürzlich stand die Firma für Investitionen in ein brasilianisches Infrastrukturunternehmen in der Kritik – laut einem Bericht von „The Intercept“ soll dieses für massive Rodungen im Amazonas-Regenwald verantwortlich sein. Das passt so gar nicht zu dem Image der Firma Oatly, die immer wieder ihre Klimafreundlichkeit betont.

Blackstone hat diesen Vorwurf zwar zurückgewiesen – es gibt jedoch einen weiteren Grund, der vielen bisherigen Unterstützern von Oatly sauer aufstößt: Blackstones CEO Steve Schwarzman hat laut CNBC drei Millionen US-Dollar an die Trump-Lobbygruppe America First Action gespendet und ist demnach seit dessen Amtseinführung ein enger Vertrauter des Präsidenten.

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In den sozialen Medien wird Oatly für den Deal scharf kritisiert. „Ich möchte nicht, dass mein Geld für die Zerstörung des Planeten verwendet wird und das Leben und Land der Menschen gefährdet wird, nur damit ich morgens einen cremigen Kaffee trinken kann!“, schreibt dort etwa eine Aktivistin.

„Also wieder von vorne: Welche ist die beste Hafermilch nach Oatly?!“, fragt eine weitere.

Oatly verteidigt die Investition und entgegnet den wütenden Reaktionen, das Unternehmen verfolge immer noch die Mission, die Welt nachhaltiger zu machen. „Dass wir Investoren in der Finanzwelt (wo nur ein Bruchteil der Investitionen grün ist) anziehen, die in unsere Nachhaltigkeitsarbeit investieren, ist ein großer Schritt vorwärts. Wir glauben, dass wir einen Systemwandel in der globalen Finanzindustrie auslösen können, der unbedingt notwendig ist, um eine nachhaltige Zukunft auf diesem Planeten aufbauen zu können“, heißt es etwa in einer Antwort.

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Auch einzelne Nutzer verteidigen den Deal: „Investoren sollen grüner und nachhaltiger werden, aber wenn sie dann in grüne und nachhaltige Produkte wie zum Beispiel Hafermilch investieren, ist das auch nicht richtig?“

Update: Die Firma Blackstone betont ihre Überparteilichkeit. So hätten Blackstone-Präsident Jon Gray und Blackstone-Vize Tony James seit langem die US-Demokraten unterstützt, etwa den Präsidentschaftskandidaten Joe Biden. Steve Schwartzman selbst habe US-Präsidenten beider Parteien beraten.

wolf