Reformation
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Die verschiedenen Konfessionen, wie die katholische, die luthersche und die reformierte Kirche, wären ohne die Erneuerungsbewegung des 16. und 17. Jahrhunderts undenkbar. Nährboden der Reformation war in erster Linie die Situation der armen Landbevölkerung, deren Ausbeutung und die damit verbundene Bereicherung der katholischen Kirche.
Den äußeren Anstoß zur Erneuerung gab Martin Luther mit den 95 Thesen, durch die er 1517 die ungerechten Verhältnisse und den Ablasshandel anprangerte. Luthers reformerischen Ideen wurden vor allem wegen der Erfindung des Buchdrucks verbreitet. Viele Geistliche stellten sich mit Wort und Tat auf seine Seite. Einige Radikale, die sogenannten „Bilderstürmer“, zerstörten landesweit Kirchenschätze. Die Unruhen eskalierten 1524 in den Bauernaufständen und führten schließlich zum Dreißigjährigen Krieg. Erst der Westfälische Friede im Jahr 1648 garantierte die gleichberechtigte Existenz der Konfessionen.
Durch die Reformation bekamen die Menschen ein grundsätzlich verändertes Verhältnis zu Gott. So hing das Heil des Gläubigen nun ausschließlich von der Gnade Gottes ab und nicht etwa von den guten Taten des Gläubigen. Der Papst als irdischer Stellvertreter Jesu Christi wurde nicht mehr anerkannt, ins Zentrum der Lehre trat die Heilige Schrift.
In Deutschland und Österreich wird der Reform der Kirche durch Martin Luther alljährlich am 31. Oktober (Reformationstag) gedacht.