Lobbyismus
„Die Welt“ bietet Ihnen News und Hintergründe zum Einfluss von Lobbyisten auf die Politik in Deutschland und anderen Ländern.
Durch die landläufige Vorstellung, dass Lobbyisten mit allen Mitteln versuchen, Politiker für ihre Zwecke zu gewinnen, hat der Lobbyismus einen negativen „Beigeschmack“, wobei die Notwendigkeit einer Einflussnahme und deren Vorteile für die Gesellschaft übersehen werden.
Gewerkschaften, Unternehmensverbände, Nichtregierungsorganisationen, Verbände und Kanzleien sind daran interessiert, ihre Interessen gegenüber der Regierung oder der öffentlichen Verwaltung zumindest kund zu tun – und beauftragen in der Regel einen Lobbyisten, der seine persönlichen Kontakte nutzt und pflegt. Der Lobbyist baut ein Vertrauensverhältnis sowohl zu seinem Auftraggeber als auch zu den Entscheidungsträgern auf und hat dadurch einerseits gute Möglichkeiten, gehört zu werden, andererseits die Chance, Informationen zu erhalten, die für seine Zwecke nützlich sind. Der Lobbyist versucht darüber hinaus, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, was ihm am besten durch Aufritte in den Medien gelingt. Ein guter Lobbyist erreicht seine Ziele durch Diskussion und Überzeugungsarbeit, ein schlechter durch Bestechung und andere illegale Mittel.
Ein Vorteil des Lobbyismus ist sicher die Mittlerfunktion zwischen den Interessensgruppen und den Entscheidungsträgern. Außerdem kann ein Politiker den Handlungsbedarf besser abschätzen oder im Extremfall erst erkennen, wenn er dem Lobbyisten zuhört.
Die negative Seite des Lobbyismus ist in jenen Staaten besonders ausgeprägt, in denen Korruption und Bestechung zum Alltag gehören.