Julian Nagelsmann ging nach der bitteren Niederlage in die Kabine. Der Bundestrainer versammelte nach der 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen Spanien seine Mannschaft und hielt eine kurze Ansprache. Das bittere EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft hinterließ beim 36-Jährigen Spuren. Nachdem er kurz mit seinem Team gesprochen hatte, stellte er sich in der ARD den Fragen von Esther Sedlaczek.
Er stand am Spielfeldrand und kämpfte mit den Tränen. Immer wieder stockte seine Stimme. Zu bitter war die Last-Minute-Niederlage gegen Spanien. Zu aufopferungsvoll und leidenschaftlich hatte seine Mannschaft gespielt, sie hätte den Sieg durchaus verdient gehabt.
„Ich kämpfe auch mit den Tränen“, sagte Nagelsmann: „Die Jungs haben alles reingeschmissen, es ist wirklich bitter. Wir waren dem Siegtreffer deutlich näher als die Spanier. Wir haben einen Pfostenschuss, in der 122. Minute noch eine große Chance. Es tut weh, weil es jetzt zwei Jahre dauert, bis wir es besser machen können.“
„Einfach eine tolle Mannschaft“
Auf die Frage, was er der Mannschaft in der Kabine gesagt habe, antwortete der Bundestrainer: „Ich habe gesagt, dass wir ein Land, das in meinen Augen zu viel in Tristesse versinkt, geweckt haben.“
Die Enttäuschung über das bittere Aus stand dem Bundestrainer deutlich ins Gesicht geschrieben. „Die Mannschaft hat alles getan, um erfolgreich zu sein. Es ist einfach eine tolle Mannschaft. Wir wollen den Menschen einfach mehr geben. Wir haben das, was der Mannschaft oft vorgeworfen wurde, ganz anders gemacht. Wenn wir lustlos aufgetreten wären wie bei Freundschaftsspielen im November, dann müssten wir hier nicht stehen und mit den Tränen kämpfen“, sagte Nagelsmann.
Dann lobte er den Teamgeist und den besonderen Zusammenhalt in der Nationalmannschaft: „Wir hatten in sechs Wochen nicht eine problematische Situation. Wir wären gerne noch eine Woche zusammen gewesen, weil es sehr viel Spaß gemacht hat.“