Es ist die ultimative Prüfung für die deutsche Nationalmannschaft. Das Team von Julian Nagelsmann trifft im Viertelfinale der Europameisterschaft in Stuttgart (18 Uhr, ARD, MagentaTV und im Liveticker bei WELT) auf Spanien. Die Spanier überzeugten im Turnier bisher auf ganzer Linie. Das Team von Luis de la Fuente hat alle drei Vorrundenspiele gewonnen und auch im Achtelfinale gegen Georgien (4:1) brilliert.
Nagelsmann nimmt gegen den Turnierfavoriten im Vergleich zum 2:0-Sieg im Achtelfinale gegen Dänemark zwei Änderungen vor. In der Innenverteidigung kehrt Jonathan Tah nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurück. Für ihn muss Nico Schlotterbeck wieder zurück auf die Bank. Das heißt: Vor Torwart Manuel Neuer spielt die Viererkette mit Rechtsverteidiger Joshua Kimmich, den beiden Innenverteidigern Tah und Antonio Rüdiger. Links spielt David Raum, der gegen Dänemark überzeugte. Auf ihn kommt eine schwere Aufgabe zu, er muss Jungstar Lamine Yamal stoppen.
Die größte Überraschung ist die Aufstellung von Emre Can. Der Dortmunder spielt zusammen mit Toni Kroos vor der Abwehr im defensiven Mittelfeld. Für Can muss Robert Andrich auf die Bank. Nagelsmann erhofft sich von Can mehr Tempo als vom Leverkusener Andrich.
„Wir haben schon einiges bewegt und können noch mehr bewegen“
„Wir wollen gegen Spanien gewinnen, dafür sind wir hier. Emre hat heute eine tragende Rolle, die er gut ausfüllen wird. Emre bringt sehr viel Tempo mit. Das ist ein sehr großer Vorteil. Er hat den Job, Fabian Ruiz in seinen Bewegungsabläufen einzugrenzen. Da hat er große Tempovorteile. Er wird viele Bälle klauen können“, sagte Nagelsmann in der ARD. Can wurde bisher in drei Spielen eingewechselt. Im Eröffnungsspiel gegen Schottland erzielte er das Tor zum 5:1-Endstand in der Nachspielzeit.
Neben Andrich wird auch wieder Florian Wirtz auf der Bank Platz nehmen. Nagelsmann gibt wie schon gegen Dänemark Leroy Sané auf der offensiven rechten Seite den Vorzug. Der Stürmer des FC Bayern stand im Achtelfinale erstmals bei der EM in der Startelf und lieferte eine ordentliche, aber keine begeisternde Vorstellung. „Wir haben im Gegenpressing viel Raum hinter der Kette bei den Spaniern. Da ist Leroy sehr, sehr gut. Er hat einen brutalen Zug zum Tor, mit viel Speed – das werden wir heute brauchen“, sagte Nagelsmann.
Die Offensive komplettieren Ilkay Güdnogan, Jamal Musiala und Kai Havertz. „Ich bin nicht nervös, sondern angespannt. Mir geht es um den Mut, dass wir an uns glauben und von uns überzeugt sind. Wir haben schon einiges bewegt und können noch mehr bewegen“, sagte Nagelsmann.