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EM Emre Can

„Es hat gedauert, bis ich wieder richtig lachen konnte“

Redakteur
Deutschlands Tor-Feuerwerk gegen Schottland im Video

Die deutsche Nationalmannschaft begeistert beim EM-Auftakt. Gegen Schottland fährt das DFB-Team einen hochverdienten Kantersieg ein. Die Youngster Wirtz und Musiala eröffnen den Torreigen. Sehen Sie die Highlights der Partie hier im Video.

Quelle: MagentaTV

Autoplay
Hinter dem für die EM nachnominierten Emre Can liegen aufwühlende Tage. Erstmals seit der Final-Niederlage in der Champions League gibt der Nationalspieler Einblick in seinen Seeleben. Und verteidigt die Friseur-Besuche im deutschen Camp.

Sie hatten Zeit für sich – und ihre Liebsten, so sie denn im Teamquartier waren. Nach dem berauschenden 5:1 im EM-Auftaktspiel gegen Schottland am Freitagabend hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann den deutschen Nationalspielern Freizeit gegeben. Er selbst machte mit seiner Lebensgefährtin Lena Wurzenberger eine Mountainbike-Tour. Zuvor hatte Promi-Koch Tim Mälzer sehr zur Freude von Nagelsmann und Kapitän İlkay Gündoğan im Teamquartier für alle Eis serviert. Manuel Neuer und Thomas Müller waren am Samstagabend zudem als Stargäste beim 75. Firmenjubiläum von Quartier-Gastgeber und Ausrüster Adidas.

Auch weilte Mustafa „Musti“ Mostafa im Quartier. Wer wollte, konnte sich die Haare schneiden lassen. Mostafa ist jetzt quasi offizieller Friseur des Teams. Der Verband war in den zweitägigen Besuch involviert. Bei der blamablen WM 2022 in Katar hatte ein Besuch des Essener Star-Friseurs im DFB-Hotel noch für heftige Diskussionen gesorgt.

Emre Can findet gut, dass so etwas nun normal ist. Er hatte es, wie er am Sonntagmittag frisch gestylt sagte, nie verstanden, dass über Friseurbesuche debattiert wurde. „Jeder will doch gut aussehen. Gerade bei meinem Haarschnitt muss da fast jede Woche was gemacht werden“, sagte er: „Und ganz ehrlich, selbst wenn ich mir einen Tag vor einem Spiel die Haare schneiden lasse, bin ich doch trotzdem fokussiert.“

Can, 30 Jahre alt, ließ die vergangenen Tage im Schnelldurchlauf Revue passieren. Er erzählte, dass er vergangenen Mittwoch beim Frühstück mit seiner Frau saß, als er auf seinem Smartphone Notiz von einem Abruf in Abwesenheit nahm und eine WhatsApp von Julian Nagelsmann sah. Darin hatte ihn dieser gebeten, sich doch bitte schnell zu melden. Can rief umgehend beim Bundestrainer an, der den Anruf nicht entgegennahm, sich dann aber kurz danach meldete. „Er hat mich direkt gefragt, ob ich bereit bin, ob ich Bock auf die EM habe. Und ich habe das bejaht“, berichtete Can.

Nagelsmann entschied sich für Can – und nicht für Leon Goretzka vom FC Bayern. Vergessen war in diesem Moment der Ärger über die Nicht-Nominierung für das Turnier, für das Nagelsmann eigentlich Alexander Pavlovic vorgesehen hatte. Weil der Münchner verletzt ist, gehört nun Can zum deutschen Kader. Und vergessen war auch der Ärger darüber, dass Nagelsmann ihn nicht persönlich über die Nicht-Nominierung informiert hatte.

„Am Mittwoch hat er mich gefragt: Emre, welcher Anruf war denn jetzt besser war?`“, erzählte Can – und schob mit einem Lächeln nach: „Der mit der Zusage.“ Dennoch habe er dem Coach nun noch einmal persönlich gesagt, dass er es nicht gefunden habe, von ihm rund um die EM-Nominierung Mitte Mai nichts gehört zu haben.

EM statt Urlaub in Spanien

Auf die Freude über die Berufung folgte am Freitag dann die Freude über den Auftaktsieg gegen Schottland – und sein Tor. Can traf in der Nachspielzeit zum 5:1. „Ich bin dankbar, dass ich hier sein darf. Ich habe schon zwei EM-Turniere gespielt, aber eine EM im eigenen Land ist noch einmal eine andere Stufe“, sagte Can. Nagelsmann hatte seine Nachnominierung mit dem Wunsch begründet, noch einen Spieler zu haben, „der schon einige Spiele im Kreuz hat und der mit den Drucksituationen umgehen kann. Den man auch einwechseln könnte, ohne zu viel Druck auf den Spieler zu lasten.“

Emre Can traf gegen Schottland zum 5:1 für die DFB-Auswahl
Tor für Deutschland: Emre Can (l.) erzielte in der Nachspielzeit das 5:1 gegen Schottland
Quelle: dpa/Federico Gambarini

Der Kaltstart ist Can gelungen – nicht nur ob seines Treffers. Im Anschluss an das verlorene Champions-League-Finale gegen Real Madrid (0:2) habe er zehn Tage lang nichts gemacht, berichtete der Mittelfeldspieler. Keinen Sport getrieben, mal nicht über Fußball gesprochen: „Ich glaube, das hat mir sehr, sehr gutgetan. Nach dem Finale war es vom Kopf her nicht einfach. Es hat gedauert, bis ich wieder richtig ehrlich lachen konnte. Aber diese zehn Tage haben mir mental etwas gebracht. Ich bin ready.“

Als Teil des EM-Kaders will Can nun sein Bestes geben. Natürlich sei es sein Anspruch, auf dem Rasen zu stehen. „Das ist meine Mentalität, meine Art und Weise. Deshalb bin ich in meiner Karriere so weit gekommen. Ich werde im Training Gas geben und immer für die Mannschaft da sein, auch von der Bank aus“, sagte Can, der die Gelegenheit nutzt, sich bei seinem Ex-Trainer zu „bedanken, bei Edin (Terzic, d. R.), der mich zum Kapitän dieser Mannschaft gemacht hat. Ihm bin ich auch für sehr vieles dankbar.“

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Am vergangenen Donnerstag hatte der BVB die Trennung von Terzic verkündet. Nachfolger wurde der bisherige Co-Trainer Nuri Sahin. Can hält das für eine sehr gute Lösung: „Für Nuri freut es mich auf jeden Fall sehr. Ich habe einen sehr guten Draht zu ihm. Er ist ein unfassbar guter Trainer. Und er wird uns auf jeden Fall weiterhelfen.“

Bis Emre Can den Anweisungen Sahins folgt, wird aber noch ein wenig Zeit vergehen. Vorerst ist Julian Nagelsmann sein Chef. Und der bat die Mannschaft am Sonntagabend zu einer ersten Besprechung für das Spiel am Mittwoch gegen Ungarn (18 Uhr/ARD und MagentaTV).

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