Fans von Borussia Dortmund haben beim Champions-League-Finale am Samstagabend mit Transparenten gegen den umstrittenen Deal ihres Klubs mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall protestiert. „Rheinmetall: Mit dem Fußball zum Saubermann-Image?“, stand etwa auf einem Banner vor der Partie gegen Real Madrid.
Der Deal des BVB mit Rheinmetall hatte in den Tagen vor dem Endspiel für Debatten gesorgt. Die drei Jahre laufende Partnerschaft umfasst nach Angaben beider Seiten die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände.
Dortmunds künftigem Sportchef Lars Ricken zufolge sei der Deal innerhalb der Mannschaft „überhaupt kein Thema“ gewesen. Es habe vor dem Champions-League-Finale „null Ablenkung“ gegeben, sagte Ricken kurz vor dem Anpfiff im ZDF, das habe er „spätestens beim Frühstück“ gemerkt.
Watzke verteidigt den Rheinmetall-Deal
Klubchef Hans-Joachim Watzke hatte das Geschäft in einem großen Interview vor dem Champions-League-Finale verteidigt. Gegenüber BILD sagte er: „Wir haben zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten Krieg in Europa. Die Mehrheit der Deutschen begrüßt es, dass die Bundeswehr zur Sicherung von Freiheit und Demokratie, modernisiert wird. Genauso gibt es eine deutliche Mehrheit der Menschen, die möchte, dass wir die Ukraine, die unter dem Angriffskrieg Russlands leidet, unterstützen. Beides funktioniert aber nur mit moderner Verteidigungstechnik.
Watzke weiter: „Wo wäre die Ukraine denn heute ohne Waffen aus den USA und Europa? In anderen Ländern wurde dieser Diskurs längst geführt, wir möchten durch unsere Partnerschaft einen kleinen Teil dazu beitragen, dass er auch hier ermöglicht wird. Übrigens gerne auch differenziert. Wir wissen sehr genau, dass es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen gibt. Gerade bei unseren Fans. Das respektieren wir natürlich. Aber genau aus den oben genannten Gründen ist die Diskussion sehr wichtig.“
Damit hat er Gary Lineker nicht überzeugt. Als ehemaliger Profi des FC Barcelona habe er nach eigenen Angaben noch nie Real Madrid in einem Champions-League-Finale die Daumen gedrückt. Bis zu diesem Samstag. In einem Posting bei X machte der mittlerweile 63 Jahre alte TV-Experte deutlich, warum er diesmal zum Real-Fan wird.
Zu einer Meldung, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall als Sponsor bei den Dortmundern einsteigt, schrieb der einstige Top-Torjäger: „Erstes Mal, dass ich für Real Madrid in einem Finale der Champions League mitfiebern werde.“ Dazu setzte Lineker ein Emoji mit rollenden Augen.