Schnappt sich Hansi Flick seinen Helden von Lissabon? Der neue Barcelona-Trainer ist auf der Suche nach Verstärkungen und hat dabei einen Star seines Ex-Klubs im Blick. Laut der französischen Sportzeitung „L‘Équipe“ will er Kingsley Coman (27) vom FC Bayern zu den Katalanen holen.
Coach und Spieler verbindet eine besondere Beziehung: Im Finale der Champions League 2020 hatte der Franzose die Flick-Bayern gegen Paris St. Germain mit seinem Tor zum 1:0 zum Titel geschossen. Hinzu kommt: Der Trainer ist seit jeher großer Fan von Coman und schätzt ihn sehr.
In Barcelona könnte der Franzose Raphina (27) ersetzen. Mit dem Brasilianer sollen die Spanier nicht zufrieden sein und wären einem Verkauf nicht abgeneigt. Interesse soll es vor allem aus der Premier League geben.
Gut, aber verletzungsanfällig
Nach DFB-Kapitän Ilkay Gündogan (33), Torhüter Marc-André ter Stegen (32) und Ex-Bayern-Stürmer Robert Lewandowski (35) könnte Flick mit Coman noch einen vierten Spieler bekommen, zu dem der Trainer einen engen Draht besitzt.
Nach BILD-Informationen gehört Coman (Marktwert: 50 Millionen Euro) in München zu den Spielern, die bei einem passenden Angebot den Verein verlassen könnten. Aber: Auf den Flügeln gilt Serge Gnabry (28) zunächst als Verkaufskandidat Nr. 1, da er diese Saison zum einen sehr verletzungsanfällig (drei Muskelblessuren, ein Unterarmbruch) war und zudem in den vergangenen Monaten nur selten sein Potenzial abrufen konnte.
Coman spielt seit 2015 beim FC Bayern und identifiziert sich vollumfänglich mit dem Verein. Allerdings war auch der französische Nationalspieler (55 Länderspiele, acht Tore) vergangene Saison zu oft verletzt und verpasste wegen vier langwieriger Verletzungen (Muskelbündelriss in den rechten Adduktoren, Innenband-Oeration im linken Knie, Faserriss in der rechten Wade, muskuläre Probleme) 21 Pflichtspiele.
Aktuell absolviert der Flügelspieler seine Reha nach seinem Muskelbündelriss (beim 2:0 in der Bundesliga gegen Köln). Nachdem er beim WM-Titelgewinn der Franzosen 2018 wegen eines Syndesmoserisses hatte passen müssen, kämpft er jetzt um die Teilnahme an der EM in seiner Wahlheimat (ab 14. Juni). Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps (55) hat ihn in den Kader berufen. Am Mittwoch ist Coman bestens gelaunt im Trainingscamp der „Équipe Tricolore“ angekommen. Sollte er sich nicht erneut verletzen, steht einem Einsatz bei der EM nichts im Wege.
„Vorarbeiten schon sehr gut“
Wie es nach der EM für Coman weitergeht, ist noch offen. Bei der Vorstellung des neuen Bayern-Trainers Vincent Kompany (38, Vertrag bis 2027) äußerte sich Sportvorstand Max Eberl (50) über die Kaderplanung des deutschen Rekordmeisters. „Bei den ersten Gesprächen haben wir gemerkt, dass wir da bei unseren Vorarbeiten schon sehr gut lagen, bei den Vorstellungen darüber, wie unser Kader auszusehen hat, was wir verändern wollen“, sagte er. „Da sind wir vielleicht schon ein Stück weiter, als man denkt.“
Der neue Sport-Boss der Bayern weiter: „Es gibt keine Streichliste, aber es wird Spieler geben, die es schwerer haben könnten. Das kann man dann ganz offen kommunizieren. In der Kaderplanung sind wir schon einige Schritte vorangegangen.“
Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) geführt und zuerst in BILD veröffentlicht.