Trotz des Zuschauerverbots wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans sind die Tribünen beim Heimspiel der ungarischen Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League gegen England gut gefüllt gewesen. Bei der Partie in der deutschen Gruppe befanden sich am frühen Samstagabend zahlreiche Zuschauer in der Puskás Aréna in Budapest.
Gemäß der Regularien der Europäischen Fußball-Union Uefa dürfen bei Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit Kinder bis zum Alter von 14 Jahren ins Stadion, wenn sie eingeladen und von einem Erwachsenen begleitet werden. Medienberichten zufolge waren vor der Partie mehr als 30.000 Besucher registriert gewesen.
Als das englische Team wie gewohnt kurz vor Anpfiff als Zeichen gegen Rassismus auf die Knie ging, waren Buh-Rufe zu hören.
Wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans bei den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland war Ungarns Nationalteam zu zwei Uefa-Heimpflichtspielen ohne Zuschauer verurteilt worden. Für eine dritte Partie gilt eine Bewährung von zwei Jahren.
Das Spiel gegen England gewann Ungarn mit 1:0 und sorgte damit in der deutschen Gruppe drei vor dem Spiel der DFB-Auswahl am Samstagabend in Italien für das erste Achtungszeichen. Dominik Szoboszlai von RB Leipzig verwandelte einen nicht unumstrittenen Foulelfmeter in der 66. Minute zum Sieg der starken Gastgeber. Am kommenden Samstag empfängt Ungarn das DFB-Team, zuvor muss England am Dienstag in München antreten.
Das englische Team muss sein erstes Heimspiel in der Nations League am 11. Juni in Wolverhampton gegen Italien ebenfalls ohne Zuschauer bestreiten. Dazu war der Verband wegen der Ausschreitungen rund um das Finale der Europameisterschaft vor einem Jahr im Wembley-Stadion verurteilt worden. Dabei sollen ebenfalls die Uefa-Regularien zum Stadion-Besuch von Kindern angewendet werden, es werden aber nur 2000 bis 3000 Fans erwartet.