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Wie Abu Dhabi seinen Führungsanspruch unterstreicht

Seit Jahren tobt ein Konkurrenzkampf zwischen Abu Dhabi und Dubai, wobei Abu Dhabi den Ton angibt. Das zeigt sich auch bei gigantischen Bauprojekten, etwa der Umwidmung von Yas Island in ein Erlebnis-Atoll, und beim Ausbau von Saadiyat Island zu einer Kulturinsel.
Reiseredakteurin
Blick vom Strand Corniche auf die Skyline von Abu Dhabi Blick vom Strand Corniche auf die Skyline von Abu Dhabi
Blick vom Strand Corniche auf die Skyline von Abu Dhabi
Quelle: Getty Images/Sylvain Sonnet
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Das Emirat Abu Dhabi

„Wir sind eine Einheit, wir halten zusammen!“, so lautet die offizielle Devise der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Doch hinter den Kulissen tobt seit Jahren ein Konkurrenzkampf zwischen Abu Dhabi, der Hauptstadt der VAE, und Dubai, der bevölkerungsreichsten Metropole des 1971 gegründeten Landes. Es besteht aus sieben Emiraten, wobei das größte Scheichtum Abu Dhabi den Präsidenten und Dubai den Premierminister stellt.

De facto gibt jedoch Abu Dhabi den Ton an. Das zeigte das Emirat der Weltöffentlichkeit zum Beispiel bei der Einweihung des Burj Dubai im Jahr 2010, als das weltweit höchste Bauwerk überraschend nach einem Scheich aus Abu Dhabi umbenannt wurde. Seither heißt der 828-Meter-Koloss Burj Khalifa.

Abu Dhabi, das sich lange Zeit dem Bauboom am Persischen Golf verweigerte, unterstreicht seinen Führungsanspruch unter den Bruder-Emiraten inzwischen auch mit eigenen Projekten, etwa der Umwidmung von Yas Island in ein Erlebnis-Atoll und mit dem Ausbau von Saadiyat Island zu einer Kulturinsel. Dafür wurden die Architekturbüros der Pritzker-Preisträger Jean Nouvel, Frank O. Gehry, Zaha Hadid, Tadao Ando und Sir Norman Foster verpflichtet.

Abu Dhabi
Quelle: Infografik WELT

Die Hotellerie holte ebenfalls auf; war das „Emirates Palace“ jahrelang Abu Dhabis einziges Luxushotel, sind nun viele Ketten vor Ort, von Ritz-Carlton, St. Regis, Hyatt, Hilton, Interconti, Sofitel bis Conrad, das sich in den 2011 eröffneten Etihad Towers einmietete. 2023 registrierte Abu Dhabi 24 Millionen Gäste, nach Dubai reisten im gleichen Zeitraum 17 Millionen Touristen.

Ein Museum unter den Schwingen eines Falken

2025 will Abu Dhabi die Besucher mit neuen Museen im Saadiyat Cultural District verblüffen. Das Giga-Projekt sei zu „76 Prozent“ fertiggestellt, verkündete das Emirat dieser Tage. Neben dem 2017 eröffneten Louvre Abu Dhabi punktet die Insel Saadiyat dann mit vier weiteren Bauten: Zayed National Museum, Guggenheim Abu Dhabi, teamLab Phenomena und Natural History Museum.

Abu Dhabi: Die bis zu 125 Meter hohen Gittertürme des Zayed National Museum sorgen für Luftaustausch und Kühlung im Inneren
Die bis zu 125 Meter hohen Gittertürme des Zayed National Museum sorgen für Luftaustausch und Kühlung im Inneren
Quelle: TDIC/ Zayed National Museum

Beim Kuratieren helfen westliche Sammlungen mit Leihgaben. So stellt allein das British Museum 500 seiner Kunstwerke dem Zayed National Museum zur Verfügung. Es sticht auch architektonisch mit einem Flügeldach hervor: Die bis zu 125 Meter hohen Gittertürme symbolisieren die Schwingen eines Falken, sie sorgen zudem für Luftaustausch und Kühlung im Inneren, so wie die alten persischen Windtürme.

Botox-Injektionen für Kamele

Von langen Wimpern beschattete Augen und volle Lippen: Wer solche Schönheiten sehen will, muss den Kamelmarkt in Al Ain besuchen. Es ist der letzte derartige Handelsplatz in den Emiraten, ein Relikt der arabischen Welt – aber im zeitgemäßen Ambiente. So fahren die Käufer in Pick-ups durch lange Stallungen wie durch Boxengassen und halten Ausschau nach ihren Favoritinnen.

Abu Dhabi: Auf dem Kamelmarkt in Al Ain erregt die Kamera die Neugier eines Tiers
Auf dem Kamelmarkt in Al Ain erregt die Kamera die Neugier eines Tiers
Quelle: Getty Images/ The Image Bank RF/ Edwin Remsberg

Gefeilscht wird dann aber wieder traditionell, mit Tee – und hin und wieder auch ein paar Tricks. Denn nicht jede Kameldame ist von Natur aus eine Schönheit. Manchmal wird auch mit Botox-Injektionen und Hautstraffungen nachgeholfen, allen Tierschutzverordnungen zum Trotz.

Abenteuerlicher Sport in der Wüste

Die Größe der Sandkörner schwankt zwischen 0,063 und zwei Millimeter, sie können kugelrund, eckig, spitz sein – und sie bedecken 70 Prozent der Landesfläche von Abu Dhabi. Damit bietet das Emirat beste Bedingungen für Sandboarding und Dune Bashing, zwei Sportarten, für die man allerdings auch Dünen-Berge braucht, die höchsten von Abu Dhabi finden sich in der Liwa-Wüste. Die Dünen überragen dort bis zu 300 Meter die umliegenden Ebenen. Durch die extrem trockene Landschaft zieht sich ein langer Oasengürtel mit Siedlungen, Hotels und Agenturen, die Equipment für Aktivurlauber anbieten.

Abu Dhabi: Sandboarding nennt man das Rutschen auf Snowboard-ähnlichen Brettern über die Dünen
Sandboarding nennt man das Rutschen auf Snowboard-ähnlichen Brettern über die Dünen
Quelle: Jamie McDonald/ Getty Images for Laureus
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Während Sandboarding, also das Rutschen auf Snowboard-ähnlichen Brettern, vor allem Geschicklichkeit erfordert, ist Dune Bashing, bei dem die Dünenkämme mit Fahrzeugen erklommen werden, psychisch herausfordernd. So hat die 120 Meter hohe Moreeb-Düne einen Steigungswinkel von fast 50 Grad und baut sich scheinbar senkrecht vor den Fahrern auf. Sandboarder und Dünenfahrer nennen die Moreeb deshalb auch „Scary Mountain“, furchterregender Berg.

Die schnellste Achterbahn der Welt

4,9 Sekunden braucht die Formula Rossa, um von 0 auf 240 Stundenkilometer zu beschleunigen. Die weltweit schnellste Achterbahn ist das Aushängeschild von Ferrari World Abu Dhabi. Der 2010 eröffnete Themenpark wird von einem Dach mit einem Durchmesser von 700 Metern überspannt, das seit kurzer Zeit auch Besuchern zugänglich ist.

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Beim Roof Walk haben sie Ausblick auf die Attraktionen der Freizeitinsel Yas; neben Ferrari World gehören dazu der Wasserpark Yas Waterworld, der Filmpark Warner Bros. World, der Meeresthemenpark SeaWorld, die mit 43 Metern weltweit höchste Kletterwand in der Halle CLYMB Abu Dhabi sowie die Rennstrecke Yas Marina Circuit.

Das Zitat

„Man hat das Gefühl, sich in einer Filmkulisse zu befinden“

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Der weltweit größte Reisebuchverlag Lonely Planet empfiehlt Touristen, beim Besuch von Abu Dhabi auch einen Abstecher nach Masdar zu machen. Der neue Stadtteil für 40.000 Menschen soll als weltweit erste CO2-freie Siedlung vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Das Projekt geriet zwar ins Stocken und die Fertigstellung wurde von 2018 auf 2030 verschoben. Es gibt aber bereits einen Ortskern aus öffentlichen Gebäuden, Shops, Restaurants und Parkanlagen. Besucher können die Öko-Stadt mit ihrem Science-Fiction-Flair kostenlos in selbstfahrenden Autos erkunden, müssen allerdings mit einer „gespenstisch leeren“ Szenerie rechnen, so Lonely Planet.

Skurriles, Rekordverdächtiges, Typisches: Weitere Teile unserer Länderkunde-Serie finden Sie hier.

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