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So schön ist K’gari, die „giftigste Insel der Welt“

Auf dem vor der Küste von Queensland liegenden Eiland K‘gari leben überproportional viele gefährliche Spinnen- und Schlangenarten. Trotzdem hat die australische Insel auch ganz besondere Reize. Nicht ohne Grund bedeutet ihr Name in der Sprache der Aborigines „Paradies“.
Reiseredakteurin
An der Küste K‘garis liegt das Wrack des ehemaligen Luxusliners S.S. Maheno, der 1935 in einen Zyklon geraten war An der Küste K‘garis liegt das Wrack des ehemaligen Luxusliners S.S. Maheno, der 1935 in einen Zyklon geraten war
An der Küste K‘garis liegt das Wrack des ehemaligen Luxusliners S.S. Maheno, der 1935 in einen Zyklon geraten war
Quelle: Getty Images/Peter Unger

Die Insel in Queensland

Wer seinen Fuß auf K’gari setzt, versinkt sofort im Sand. Denn die direkt vor Queenslands Pazifikküste liegende Insel, die von europäischen Siedlern im 19. Jahrhundert Fraser Island genannt wurde, ist nichts anderes als eine riesige Dünenlandschaft – die weltgrößte Sandinsel. Wenngleich üppig bewachsen. Trotz des sandigen Untergrunds ist deshalb festes Schuhwerk angeraten; der subtropische Regenwald bedeckt nahezu die gesamte 124 Kilometer lange, bis zu 25 Kilometer breite Insel.

Es ist denn auch diese abwechslungsreiche Flora und Fauna, deretwegen viele der jährlich 600.000 Besucher K’gari ansteuern. Sie können auf dem 90 Kilometer langen Fraser Island Great Walk die Insel gut zu Fuß erkunden. Mit 1840 Quadratkilometern ist sie doppelt so groß wie Rügen, mit 200 Einwohnern aber nur dünn besiedelt. Größere Ortschaften und Bettenburgen? Fehlanzeige. Lediglich eine Hotelanlage, das „Kingfisher Bay Resort“, und Campingplätze gibt es.

1992 kam K’gari auf die Weltkulturerbeliste, bis dahin hatten die Insulaner über 100 Jahre vom Holzeinschlag gelebt, der erst mit einem strikten Abholzungsverbot endete. Umso größer das Entsetzen, als 2020 Waldbrände auf K’gari wüteten.

Die Insel K‘gari in Queensland, Australien
Quelle: Infografik WELT

Inzwischen hat sich die Natur weitgehend erholt, auch dank vieler Süßwasserseen. Als Badegewässer sind sie bei Touristen überaus beliebt, anders als die „haiverseuchten“ Küsten. „Hauptstraße“ der Insel ist der 75 Mile Beach – Flugzeuglandepiste und Highway zugleich.

Türkisblaue Oase im Regenwald

Er ist der bekannteste der rund 40 Dünenseen auf K’gari – der Lake McKenzie. Mit seinen weißen Stränden und dem leuchtend türkisblauen Wasser liegt er wie ein Südsee-Atoll inmitten des Regenwaldes. Das gilt für die meisten Dünenseen, die alle auf dieselbe Weise entstanden sind: In riesigen Sandsenken bildete sich über die Jahrtausende aus Sedimenten und Pflanzenresten sogenannter Coffee Rock. Es ist ein fast wasserundurchlässiges Gestein, das die Mulden abdichtet und sie so zum Sammelbecken für Niederschläge macht.

K‘gari: Im Lake McKenzie braucht man beim Schwimmen keine Angst vor Krokodilen zu haben
Im Lake McKenzie braucht man beim Schwimmen keine Angst vor Krokodilen zu haben
Quelle: Tourism and Events Queensland/dpa/picture alliance

Was den Lake McKenzie von anderen Seen unterscheidet, ist sein niedriger pH-Wert. Das saure Wasser und der feine Quarzsand pflegen wie ein Peeling die Haut, bringen Silberschmuck zum Glänzen – und halten den See sauber. Denn Fische und Pflanzen fühlen sich im sauren Wasser weniger wohl, so gibt es kaum organische Abfälle. Auch Krokodile trüben nicht den Badespaß, für sie ist der sieben Kilometer lange Fußweg von der Küste zum See zu weit.

Der Dingo pflückt sich auch Bananen

„Giftigste Insel der Welt“ wird K’gari genannt, wo drei der zehn giftigsten Spinnen- und sogar vier der zehn weltweit tödlichsten Schlangenarten leben. Angesichts dieser „Bedrohungsszenarien“ scheinen die ebenfalls auf der Insel heimischen Dingos (Canis lupus dingo) das kleinere Übel zu sein.

Australien: Die auf der Insel K‘gari heimischen Dingos sind Überlebenskünstler
Die auf der Insel heimischen Dingos sind Überlebenskünstler
Quelle: Getty Images/imageBROKER RF/Oliver Gerhard

Die vor einigen Tausend Jahren verwilderten Hunde als Kuscheltiere zu behandeln, ist jedoch keine gute Idee – und streng verboten. Dingos verlieren schnell ihre Scheu vor Menschen und fordern dann aggressiv Futter ein. Hotels und Campingplätze sind deshalb umzäunt und die Geldstrafen für Dingo-Fütterer exorbitant.

Anders als europäische Straßenhunde brauchen Dingos allerdings auch keinerlei Hilfe. Sie können schwimmen, tauchen und auf Bäume klettern. So gehören zu ihrem Nahrungsspektrum neben Fischen auch selbst gepflückte Bananen.

Aus Fraser Island wurde K‘gari

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Seit einem Jahr ist Fraser Island Geschichte: Am 7. Juni 2023 erhielt die Insel ihren alten Namen K’gari zurück. Er bedeutet „Paradies“ in der Sprache der Aborigines vom Stamm der Butchulla. Die letzten fünf der einst rund 3000 indigenen Insulaner wurden 1904 zwangsweise auf das Festland umgesiedelt.

Australien: Ein Angehöriger des Butchulla-Volkes während der offiziellen Zeremonie zur Umbenennung von Fraser Island in K‘gari
Ein Angehöriger des Butchulla-Volkes während der offiziellen Zeremonie zur Umbenennung von Fraser Island in K'gari
Quelle: Darren England/AAP/dpa/picture alliance

Als Parkranger haben zwar einige Nachkommen der Butchulla heute ein Auskommen auf K’gari gefunden, und Australien erkannte sie auch als „traditionelle Besitzer“ an. Eine Rückübertragung des Landes an die Butchella erfolgte aber nicht. Ihr friedlicher Kampf um K’gari geht deshalb weiter.

Riesige Bäume auf Sand

1200 Jahre alt können die Fraser Island Satinay werden. Die endemischen Regenwaldriesen – sie wachsen bis zu 40 Meter in die Höhe – sind neben Brush Box die bekanntesten Bäume auf K’gari, die als weltweit einzige Sandinsel ein großes Regenwaldbiotop besitzt.

Australien: Die Fraser Island Satinay können bis zu 40 Meter hoch werden
Die Fraser Island Satinay können bis zu 40 Meter hoch werden
Quelle: picture alliance/imageBROKER/Oliver Gerhard

Normalerweise gedeihen Pflanzen auf nährstoffarmen Sand nicht, doch der Boden von K’gari ist mit Mykorrhizapilzen durchsetzt; diese sind symbiotisch mit den Bäumen verbunden und liefern ihnen Nährsalze wie Phosphat und Nitrat.

Das Zitat

„Ich blieb am Inskip Point stecken“

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Unter „I got bogged at Inskip Point“ postet eine Facebook-Gruppe Videoclips von im Sand stecken gebliebenen Autofahrern. Am besagten Inskip Point legen die Fähren nach K’gari ab, und dort gibt es – wie auch auf der Insel selbst – keine befestigten Straßen, sodass selbst Allradfahrzeuge schnell im tiefen Sand festsitzen.

Weil die Wege schmal sind, ist ein Überholen oft nicht möglich, der Verkehr kommt zum Erliegen. Wer schon am Inskip Point als Selbstfahrer scheitert, sollte deshalb besser einen K’gari-Touranbieter buchen.

Skurriles, Rekordverdächtiges, Typisches: Weitere Teile unserer Länderkunde-Serie finden Sie hier.

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