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Fernreisen Auf Pirsch

Tipps für Safari-Neulinge im Süden Afrikas

Wer noch nie in Namibia, Botsuana oder Südafrika war, dem ist vor der Safari-Premiere in der Regel vieles unklar. Wo lassen sich die Big Five beobachten? Wie steht es um die Sicherheit? Und warum sind die Reisemonate Juni bis September so beliebt? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Kommt längere Zeit ohne Wasser aus: eine Oryxantilope in Namibia Kommt längere Zeit ohne Wasser aus: eine Oryxantilope in Namibia
Kommt längere Zeit ohne Wasser aus: eine Oryxantilope in Namibia
Quelle: Getty Images/Li Jia
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Eigentlich verbietet es sich ja, das Südliche Afrika, zu dem laut UN-Definition neben den touristischen Hotspots Südafrika, Namibia und Botsuana auch die Mini-Staaten Eswatini und Lesotho gehören, über einen Kamm zu scheren. Zu groß ist die Region, zu vielseitig sind Klima, Kulturen und Kulissen. Und doch bestehen Gemeinsamkeiten, von der englischen Amtssprache bis hin zu einer Tierwelt, die sich in weiten Teilen ähnelt – und den Hauptgrund darstellt, warum (wieder) mehr Urlauber in diese Region reisen.

Rund 20 Millionen ausländische Gäste kamen 2023, Tendenz steigend. Kein Wunder: Nirgendwo sonst lassen sich, von Kenia und Tansania abgesehen, derart viele und große Tiere beobachten wie dort. Impalas, Giraffen, Zebras, Gnus und Co. begegnet man quasi ständig, insbesondere in so berühmten Arealen wie dem Kruger-Nationalpark in Südafrika, dem Etosha-Nationalpark in Namibia sowie dem Okavangodelta in Botsuana, wo praktisch die komplette Tierwelt des Südlichen Afrikas wohnt.

Mit 20.000 Quadratkilometern gehört das riesige Binnendelta zur 2012 initiierten Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area (Kaza). Vereinfacht gesagt entsteht das größte Schutzgebiet der Erde, etwa anderthalbmal so groß wie Deutschland, durch den großflächigen Abbau von Zäunen und die Verbindung bestehender Naturreservate in Angola, Botsuana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Ein grenzenloses Spektakel!

Wie unterscheiden sich Südafrika, Namibia, Botsuana?

Klar kann man auf seiner Reise durchs Südliche Afrika mehrere Länder kombinieren, wobei vor allem beim ersten Mal eines reicht. Nur welches? Das ist freilich Geschmackssache. Südafrika als größtes und einwohnerstärkstes Land der Region verzeichnet vermutlich auch deshalb die meisten Touristen, da sich zu den Naturerlebnissen in den 25 Nationalparks noch andere Aspekte gesellen: viele Bade- und Wassersportaktivitäten, insbesondere im Osten, Wandermöglichkeiten in den Drakensbergen, Kultur-Highlights in Großstädten wie Kapstadt, Durban und Johannesburg.

In diesen Bereichen müssen die Nachbarn eindeutig Abstriche machen, dafür punktet vor allem das extrem dünn besiedelte Namibia mit einer noch größeren Tiervielfalt und weiten, fabelhaften Landschaften wie etwa der Namib-Wüste, den Naukluftbergen und großen Salzpfannen. Im generell sehr flachen Botsuana sind diese noch häufiger anzutreffen. Die dortige Kalahari, Vorzeigesavanne und Heimat der wunderschönen Oryx, reicht indessen auch weit nach Namibia und Südafrika hinein.

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Eine Besonderheit Botsuanas ist noch, dass Wildtiere prinzipiell überall anzutreffen sind, auch auf der Straße und in Orten außerhalb von Parks. Das gilt besonders für die hier stark vertretenen Elefanten, Teil der legendären Big Five. Wer alle fünf, also auch Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn, geballt antreffen will, hat gute Chancen im Moremi oder in Pilanesberg in Südafrika.

Was erwartet einen auf einer Safari-Reise?

Abgesehen von einer Flower Safari, die etwa im ungemein pflanzenreichen Grootbos Private Nature Reserve angeboten wird, dreht sich auf einer Safari alles um Tiersichtungen. Sie bestimmen den Rhythmus der Reise. Das schließt von Haus aus große Unterkünfte aus. Unter Entertainment versteht man in den Lodges und auf den Campingplätzen ohnehin in der Regel Lagerfeuer, Weingenuss (insbesondere Südafrika bringt großartige Tropfen hervor) und den Blick aufs Wasserloch. Musikbeschallung ist Mangelware, um zehn Uhr abends meist Zapfenstreich.

Um die Mittagshitze zu vermeiden, finden Aktivitäten früh am Tag statt und dann wieder am späteren Nachmittag. Das betrifft vor allem die Game Drives, sprich Pirschfahrten, bei denen mit Pkw oder offenen Jeeps herumgekurvt wird. Mal findet der Guide einen dösenden Leoparden oder ein Spitzmaulnashorn (Jackpot!), selten „nur“ ein paar Strauße oder Springböcke. Was fast garantiert werden kann: ein fantastischer Sternenhimmel. Namibia wurde von der International Dark Sky Association sogar mit dem Goldstatus für beste Bedingungen geadelt.

Für wen ist diese Art Urlaub geeignet?

Natur statt Kultur, Ruhe statt Party: Dieses Konzept spricht vor allem Paare und kleine Gruppen an (und ja, auch Jagdtouristen), die sich derartige Reisen leisten können – eine zweiwöchige Rundreise kostet ohne Flug ab 2500 Euro pro Person. Zwar sind Familien mit Kindern prinzipiell sehr willkommen, doch wer viel vom Land sehen will, legt weite Distanzen zurück – Gift für den quirligen Nachwuchs.

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Zumal auch bei den Game Drives Sitzfleisch gefragt ist. Denn bis auf kurze Pausen ist das Aussteigen in Nationalparks meist streng verboten. Dieses Setting kann auch bewegungsliebende Erwachsene stressen. Abhilfe schaffen einige Lodges und Reiseveranstalter mit verstärktem Bike- und Wanderangebot.

Was sind die Vorteile gegenüber anderen Fernreisezielen?

Im Südlichen Afrika herrscht höchstens eine Stunde Zeitverschiebung gegenüber Deutschland. Das erleichtert das Ankommen ebenso wie das Englische, das in allen drei Ländern als Amtssprache fungiert. In Namibia sprechen manche sogar Deutsch. Die koloniale Vergangenheit macht sich auch auf Land- und Speisekarten bemerkbar. Orte wie Mariental und Hohenstein findet man ebenso wie Spätzle und Schwarzwälder Kirschtorte.

Dass jemand gar nicht mit dem sehr fleischlastigen Essen zurechtkommt, hört man aber kaum – dafür viel Lob für die allgemein gute touristische Infrastruktur. Weiteres Plus: Wenngleich Namibia angekündigt hat, dies zu ändern, ist derzeit noch nirgends ein Visum nötig. Nur wer den Abstecher zu den (be-)rauschenden Victoriafällen macht, muss bei Einreise nach Simbabwe 30 US-Dollar zahlen.

Wie steht es um die Sicherheit?

Grusellektüre gefällig? Einfach die Kriminalitätsrubriken des Auswärtigen Amtes studieren. Das gilt für viele Ziele weltweit, doch die Einträge bei Südafrika sind extralang. Deswegen das Land zu meiden, wäre völlig übertrieben. Besondere Vorsicht sollte allerdings gelten, vor allem in Großstädten – besonders in und um Johannesburg. In der Dämmerung oder gar im Dunkeln zu Fuß unterwegs sein? Nie eine gute Idee, ebenso wenig wie ohne Guides durch Townships zu fahren, sich am Geldautomaten „beraten“ zu lassen oder seine Kreditkarte aus der Hand zu geben.

Krokodil crasht Picknick und schnappt sich Kühltasche

Generell sollte man in der Stadt auf auffällige Touristen-Insignien wie XXL-Handtaschen, Kameras und Rucksäcke verzichten. Außerhalb der Ballungsgebiete geht es gleich viel entspannter zu, also in Namibia und Botsuana quasi überall. Das belegt unter anderem die Travel Risk Map 2024 von A3M, in der die beiden Staaten dasselbe Sicherheitslevel wie Deutschland genießen. Südafrika wird eine Stufe schlechter bewertet.

Was gilt es in puncto Gesundheit zu beachten?

Impfvorschriften gibt es keine, höchstens Empfehlungen, insbesondere gegen Hepatitis A. Ein Vorteil ist, dass bis auf den Nordosten in Südafrika so gut wie keine Malariagefahr besteht, was auch für den Großteil Namibias gilt. Erst im Norden und Nordosten, etwa im tropischen Caprivi-Streifen, beginnt das Malaria-Hochrisikogebiet, das sich dann auch über den Großteil Botsuanas erstreckt.

Das Vermeiden von Mückenstichen hat dort oberste Priorität, was durch Moskitonetze, Tragen langer Kleidung in der ohnehin kurzen Dämmerung und die Verwendung von Mückenschutzmitteln gelingt. Zur Sicherheit helfen die mittlerweile gut verträglichen Prophylaxe-Tabletten wie Malarone.

Wie sind die Unterkünfte?

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Mit dem Dachzelt von Campingplatz zu Campingplatz zu fahren, verspricht ein rustikales und abenteuerliches Reisen, das vor Ort günstig ist, aber die idealerweise frühzeitige Buchung eines nicht ganz billigen Autos voraussetzt. Mehr Komfort bieten Lodges, Gästefarmen und B&Bs, die es in großer Zahl gibt. Variante Nummer drei, im ohnehin teureren Botsuana stark vertreten, stellen Luxuslodges und private Wildreservate dar.

Wichtiger aber ist die Frage: Selbstfahrer, sprich Eigenorganisation, oder Gruppenreise, bei der Programm und Tourverlauf festgelegt sind? Dazu muss man wissen: Die meisten Reiseveranstalter haben deutschsprachige Guides und eine maximale Gruppenstärke von zwölf Personen, einige bieten auch Hybrid-Möglichkeiten.

Bei den organisierten Selbstfahrerrouten sind die Gäste individuell mit dem Mietwagen unterwegs, jedoch auf einer ausgeklügelten Route, bei der die Übernachtungen vorab reserviert sind. Einmal die Reise gebucht, alles geklärt. Gut zu wissen: In allen drei Ländern herrscht Linksverkehr und es bedarf eines internationalen Führerscheins.

Wann ist die ideale Reisezeit?

Die Staaten des Südlichen Afrikas sind Ganzjahresdestinationen mit viel Sonne und überwiegend sommerlichen bis hohen Temperaturen. In Südafrika kann es im europäischen Sommer, vor Ort als Winter bezeichnet, schon mal frischer, morgens und abends gar kalt werden. Als Hauptsaison gilt dort die Zeit ab Oktober, in Namibia und Botsuana jedoch von Juni bis September, wenn es mit 20 bis 30 Grad nicht ganz so heiß ist.

Aufgrund der Trockenheit, die in den vergangenen Monaten vielerorts extrem war und gar zur Dürre-Ausnahmezuständen führte, sind dann auch die Wasserstellen meist gut besucht. Und noch ein Plus bietet Botsuana: Im Juli und August verzeichnet das Okavangodelta am meisten Wasser – und damit einhergehend den höchsten Tier- und Pflanzenreichtum.

Weitere Informationen: southafrica.net/de; namibia-tourism.com; botswanatourism.co.bw

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