Absage von Abifeier – Israelfeindliche Aktivisten rufen zu Demo vor Schule auf
Die Gruppe „EyeforPalestine“ unterstützt die Schüler eines Berliner Gymnasiums beim Protest gegen ihre Schulleitung. Die Schule hatte die Veranstaltung aus Furcht vor „eventuellen Ausschreitungen“ abgesagt.
Am vergangenen Freitag hatte das Berliner Gymnasium Tiergarten die diesjährige Abiturfeier abgesagt. Die Begründung der Schulleitung: Die Befürchtung sei groß, dass es bei der Verleihung zu „massiven konfrontativen politischen Kundgebungen“ durch einen großen Teil des Jahrgangs kommen könnte.
Nun wird der Abschlussjahrgang der Schule bei seinem Protest gegen die Absage von erklärten Israelgegnern unterstützt. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, hat die Gruppe „EyeforPalestine“ in Absprache mit Schülervertretern zu einer Demonstration für den 5. Juli vor der Schule aufgerufen – dem Tag der Verleihung der Abiturzeugnisse.
Im Aufruf zu der Demo, die bei der Polizei angemeldet wurde, heiße es demnach: „Staatsräson raus aus den Schulen! Keine Genozid-Unterstützung in unseren Klassenräumen!“ Außerdem enthalte er die Forderung: „Für ein Ende des Genozids, für ein freies Palästina.“ Die Schülerinnen und Schüler sollten bei der Zeugnisvergabe „auftreten wie auch immer sie wollen“.
Die letzte Forderung beziehe sich auf die Pläne, die Abiturverleihung für eine Positionierung für Palästina zu nutzen. Die Schulleitung hatte – auch im Namen der Schulsozialarbeit und nach Absprache mit der regionalen Schulaufsicht – wegen dieser Pläne die traditionelle Feier im Kino „Delphi“ abgesagt. Sie rechnete mit dem massenhaften Tragen des Palästinensertuchs und befürchtete auch „eventuelle Ausschreitungen“.
Nach Protesten von Eltern und Schülerschaft gegen die Absage der Feier habe die Schulleitung am Donnerstag zumindest teilweise eingelenkt. In Gegenwart des Schulrates habe sie dem Jahrgang mitgeteilt, dass die Verleihung nun doch nicht ganz abgesagt werde. Den Abiturienten werde angeboten, die Zeugnisse in kleinen Gruppen in der Schule vom jeweiligen Tutor in Empfang zu nehmen. Eltern sollten nicht dabei sein.
Am Donnerstagabend erklärte mit „Young Struggle“ eine weitere Gruppe aus dem israelfeindlichen und propalästinensischen Spektrum auf Instagram, dass die Entscheidung des Gymnasiums Tiergarten „sich in eine lange Liste an Repressionen in Bildungseinrichtungen einreiht, die zum Ziel haben, Palästina-solidarische Stimmen mundtot zu machen.“ Schüler werden dazu angerufen, mit Palästinensertuch zu ihrer Zeugnisverleihung oder zum Abiball zu erscheinen.
