Der AfD-Politiker Mario Kumpf ist in einem Supermarkt im sächsischen Ebersbach-Neugersdorf körperlich angegriffen worden. Der Täter habe dem Politiker am frühen Mittwochnachmittag in dem Laden ins Gesicht geschlagen und sei im Anschluss einkaufen gegangen, wie die Polizei mitteilte. Kumpf selbst habe nach dem Angriff die Polizei verständigt.
Einsatzkräfte stellten den 53-jährigen mutmaßlichen Täter und nahmen eine Anzeige wegen Körperverletzung auf. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen.
Die Polizei hatte in einer Pressemitteilung zunächst lediglich von einem „politischen Mandatsträger“ gesprochen. Die sächsische AfD-Fraktion postete am Mittwochabend auf der Online-Plattform X, dass es sich um Kumpf handele. Auch die „Sächsische Zeitung“ berichtete entsprechend. Zum genaueren Hintergrund der Tat machte die Polizei bislang keine weiteren Angaben. Kumpf ist seit 2019 Abgeordneter im Sächsischen Landtag.
Zuletzt hatte es mehrere Übergriffe auf Politiker und Wahlhelfer aller Parteien gegeben. Auch Innenministerin Nancy Faeser bestätigte den Trend: Vergangenes Jahr waren 3691 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger sowie Parteivertreter erfasst worden, davon 80 Gewaltdelikte, schrieb die SPD-Politikerin in einem Gastbeitrag für die WELT AM SONNTAG.
2022 waren es demnach noch 1994 Delikte, davon 67 Gewaltdelikte. „Die Betroffenen werden bedroht, ihre Büros angegriffen, ihre Wohnungen belagert, ihr privates Eigentum beschädigt oder zerstört.“
Deutschland erlebe gerade eine gefährliche Eskalationsspirale aus Politikverachtung und Aggressivität, beklagte Faeser. „Diese Spirale müssen wir stoppen.“