Deutschland hat der Ukraine ein weiteres Luftabwehrsystem vom Typ Iris-T geliefert. „Wir haben erneut eine kombinierte Feuereinheit aus IRIS-T SLM und IRIS-T SLS an die Ukraine geliefert“, erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag. Die Feuereinheit sei am Freitag in der Ukraine angekommen, teilte eine Ministeriumssprecherin der Nachrichtenagentur AFP mit.
Pistorius sprach von einem „hochmodernen und bestens bewährten Luftverteidigungssystem mittlerer und kurzer Reichweite, direkt aus der Fertigung der deutschen Industrie“. Zusammen mit dem vor Kurzem gelieferten Patriot-System stärke Deutschland damit „die ukrainische Luftverteidigung in ihrem Abwehrkampf gegen den brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands“. Zuerst hatte der „Spiegel“ über die erneute Iris-T-Lieferung berichtet.
Russland hat seine Luftangriffe auf die Ukraine in den vergangenen Monaten wieder verstärkt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat wiederholt den Mangel an Waffen zur Luftverteidigung seines Landes beklagt.
Bis zur Lieferung am Freitag hatte die Bundesregierung der Ukraine bereits drei Luftverteidigungssysteme vom Typ Iris-T SLM und eines vom Typ Iris-T SLS sowie zwei Patriot-Luftverteidigungssysteme geliefert.
USA kündigen weitere Militärhilfen an
Die USA stellen der Ukraine derweil weitere Militärhilfe zur Verfügung. Ein neues Paket mit einem Umfang von 275 Millionen US-Dollar (rund 253 Millionen Euro) umfasse unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter, teilte das US-Außenministerium am Freitag mit.
Es handelt sich demnach um die fünfte von US-Präsident Joe Biden genehmigte Tranche, seit der US-Kongress Ende April neue Mittel im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (56,2 Milliarden Euro) für Kiew freigegeben hat. Die Hilfe voriger Pakete sei bereits an der Front angekommen, hieß es weiter. Die neue Unterstützung soll „so schnell wie möglich“ geliefert werden.