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Angebot an Schulen

Hessen will Ukrainisch als zweite Fremdsprache einführen

Veröffentlicht am 31.05.2024Lesedauer: 2 Minuten
Ein Sprachangebot wäre ein „klares Zeichen der Verbundenheit“, sagte Hessens Kultusminister Armin Schwarz (Symbolfoto)
Ein Sprachangebot sei ein „klares Zeichen der Verbundenheit“, sagte Hessens Kultusminister Armin Schwarz (Symbolfoto)Quelle: dpa/Sina Schuldt

Als erstes Bundesland will Hessen Ukrainisch an Schulen als zweite Fremdsprache einführen. Damit wolle man für geflüchtete Kinder aus der Ukraine „eine Brücke für eine Rückkehr bauen“, sagte CDU-Politiker Manfred Pentz.

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Hessen will nach eigenen Angaben als erstes Bundesland Ukrainisch als zweite Fremdsprache an Schulen einführen. Hintergrund ist einerseits der Wettbewerb um künftige Fach- und Lehrkräfte, wie das Kultusministerium in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Andererseits müssten hier immer wieder ukrainische jugendliche Kriegsflüchtlinge mangels einer zweiten Fremdsprache das Gymnasium etwa zugunsten einer Realschule verlassen und damit zunächst auf das Abitur verzichten. Zwar gebe es auch in anderen Bundesländern einzelne Sprachangebote für Ukrainisch an Schulen, aber nicht als reguläre zweite Fremdsprache.

Hessens Kultusminister Armin Schwarz sprach von einem „klaren Zeichen der Verbundenheit“ mit der Ukraine und Europaminister Manfred Pentz (beide CDU) von einem Beitrag, dass Identität und Kultur der Ukraine erhalten blieben. „Denn wir wollen die ukrainischen Flüchtlinge nicht entwurzeln, sie gerade nicht von ihrer Heimat abschneiden, sondern ihnen eine Brücke für eine Rückkehr in die Ukraine bauen“, betonte Pentz.

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Zunächst handle es sich um ein Pilotprojekt, berichtet die „Hessenschau“. Erste Schulen sollen im kommenden Jahr in die Erprobungsphase starten.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, bezeichnete das neue Bildungsangebot als „eine Anerkennung des Ukrainischen als wichtige europäische Sprache“. Es werde junge ukrainische Kriegsflüchtlinge hier entlasten „und allen anderen Ländern in Deutschland ein gutes Vorbild sein“.

In Hessen leben laut Kultusministerium rund 20.000 Schüler sowie mehr als 300 Lehrkräfte nach ihrer Flucht aus der Ukraine. Abgesehen von Englisch, das als erste Fremdsprache in dem von Russland überfallenen Land meist ab der Grundschule gelehrt wird, müssen junge Flüchtlinge hier rasch für den gesamten Unterricht Deutsch lernen. Als erforderliche zweite Fremdsprache für die gymnasiale Oberstufe käme allenfalls Russisch infrage, was als „Sprache des Kriegsgegners“ für die meisten ausscheide, erklärte das Ministerium.

dpa/jml