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Stern-Preis für „Süddeutsche Zeitung“ für Bericht über Flugblatt-Affäre

Katja Auer (M), Klaus Ott (l) und Andreas Glas (r) waren die Journalisten hinter der Flugblatt-Affäre Katja Auer (M), Klaus Ott (l) und Andreas Glas (r) waren die Journalisten hinter der Flugblatt-Affäre
Katja Auer (M), Klaus Ott (l) und Andreas Glas (r) waren die Journalisten hinter der Flugblatt-Affäre
Quelle: dpa/Marcus Brandt
Sie war eine der Debatten des Jahres 2023: Die Flugblattaffäre um Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Wegen des Zeitpunkts der Veröffentlichung vor der Landtagswahl stand auch die „Süddeutsche Zeitung“ in der Kritik. Nun sind die Journalisten mit dem Stern-Preis augezeichnet worden.

Für ihre Recherchen zur Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger sind Journalisten der „Süddeutschen Zeitung“ mit dem Stern-Preis ausgezeichnet worden. Katja Auer, Andreas Glas und Klaus Ott nahmen die Auszeichnung in der Kategorie „Geschichte des Jahres“ am Mittwochabend bei der Verleihung in Hamburg entgegen.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte im August 2023 vor der Landtagswahl in Bayern die Flugblatt-Affäre ins Rollen gebracht. Dabei geht es um ein antisemitisches und menschenverachtendes Flugblatt, das bei Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger zu Schulzeiten gefunden worden war.

Aiwanger räumte ein, dass Exemplare des Flugblatts in seinem Schulranzen gefunden wurden. Er bestritt aber, der Urheber gewesen zu sein. Sein Bruder übernahm dafür die Verantwortung. Aiwanger selbst sprach von einer „Schmutzkampagne“ gegen ihn. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) entschied sich damals gegen Aiwangers Entlassung aus dem Kabinett.

Auch die „Süddeutsche Zeitung“ stand wegen des Zeitpunkts der Veröffentlichung im Wahlkampf in der Kritik, unter anderem, weil das Flugblatt, auf das sich die Journalisten bezogen, bereits seit 1989 in einem öffentlich zugänglichen Archiv lag und 2018 einem Journalisten gezeigt wurde. Beim Presserat gingen 18 Beschwerden ein, die jedoch alle abgewiesen wurden.

Stern-Preis hieß bisher Nannen-Preis

Zudem wurde der Journalist Timofey Neshitov mit dem „Egon Erwin Kisch-Preis“ für die beste Reportage ausgezeichnet. In dem Stück „Die perfekte Zeugin“ begleitete er über die Holocaust-Überlebende Eva Umlauf. Der Artikel erschien im „Spiegel“.

In der Kategorie „Lokal“ ging der Stern-Preis an den Journalisten Thumilan Selvakumaran vom „Haller Tagblatt“, einer Lokalredaktion der „Südwest Presse“. Er hatte in seinem Bericht „Polizeibeamte im Blindflug“ aufgedeckt, dass die Polizei einen Mord in einem Serientäter-Komplex übersehen hatte.

Zur „Fotogeschichte des Jahres“ wählte die Jury die Reportage „Grabenkampf“ von Johanna-Maria Fritz über Soldaten in der Ukraine, erschienen in der „Zeit“. Der Stern-Preis in der Kategorie „Investigation“ ging an die Journalisten Jochen Breyer und Julia Friedrichs für ihre ZDF-Reportage „Die geheime Welt der Superreichen – das Milliardenspiel“.

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Der Preis wird vom Magazin „Stern“ gestiftet, unabhängige Jurymitglieder entscheiden. Die Zeitschrift zählte früher zum Verlagshaus Gruner + Jahr und inzwischen zu RTL Deutschland.

Die Auszeichnung Stern-Preis heißt traditionell eigentlich Nannen Preis. Er ist einer der wichtigsten Journalistenpreise in Deutschland. Wegen noch laufender Forschung rund um die Vergangenheit des „Stern“-Pioniers Henri Nannen im Nationalsozialismus wurde er aber nun bereits zum dritten Mal als Stern-Preis vergeben. Ein Ergebnis der Forschungsarbeiten ist noch nicht absehbar.

dpa/sebe

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