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  3. Komische Oper: Warum die Sanierung nicht gestoppt werden darf

Meinung Berliner Sparpläne

Das hat die Komische Oper nicht verdient

Freier Feuilletonmitarbeiter
Berliner Erfolgsmodell: Die Komische Oper Berliner Erfolgsmodell: Die Komische Oper
Berliner Erfolgsmodell: Die Komische Oper
Quelle: picture alliance/Schoening
Berlins Komische Oper wird zum ersten Mal seit sechzig Jahren saniert. Die Kosten steigen. Jetzt heißt es aus Senatskreisen, das Bauvorhaben könnte eingefroren werden. Dabei hat ausgerechnet dieses Haus fast alles richtig gemacht.
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Berlin muss sparen. Alle müssen sparen. Aber meint der Berliner Senat tatsächlich, deswegen gleich die dringend nötige Sanierung der Komischen Oper stoppen zu müssen?

Berlin hat nichts – außer Kultur. Und die Komische Oper hat nun wirklich ihre Hausaufgaben gemacht. Sie hat Kirill Petrenko an ihrem Pult philharmonikerreif werden lassen. Ihr Ex-Intendant Barrie Kosky wurde hier zu einem weltweit gesuchten Opernregisseur. Sie hat Asmik Grigorian zum Starsopran geformt und die grandiose Schauspielerin Dagmar Manzel als Operettenstern strahlen lassen.

Sie hat einen bedeutenden Teil des Unterhaltungsrepertoires der Zwanziger- und Dreißigerjahre wieder spielplanfähig gemacht. Sie ist wunderbar ausgelastet und hat das diverseste Publikum überhaupt, spielt hervorragende Kinderopern, geht an die Peripherie und kümmert sich um dezidiert nicht-deutsche Nicht-Operngeher.

Strafe für herausragende Leistungen?

Und dafür soll sie jetzt bestraft, womöglich zur Disposition gestellt werden? Nachdem die Deutsche Oper für viel Geld über Jahre teilsaniert wurde, die Staatsoper zum Millionengrab mit nicht besonders verbesserter Akustik, aber immer noch undemokratisch schlechten Sichtverhältnissen wurde, ist jetzt die Komische Oper an der Reihe. Eigentlich. Seit bald zwei Jahrzehnten wartet sie darauf, schöner und besser zu werden.

Sie liegt an einer der prominentesten Stellen am angeblichen Vorzeigeboulevard Unter den Linden, man will ihr allerdings kein Café, keine attraktive Außenhaut, keine Sichtbarkeit gönnen. Seit einem Jahr wird saniert, man spielt gegenwärtig – mit bedeutend weniger Vorstellungen – im engen, nur bedingt geeigneten Schiller Theater.

Der einstige Kultursenator Ulrich Roloff-Momin, der zwei staatliche Bühnen schließen musste, 1993 das Schiller Theater, 1998 das Metropol Theater, wurde zum „Schiller-Killer“. Will der CDU-Senator Joe Chialo nun zum Opernmörder werden? Er hat es verneint. Wir sollten ihn daran messen, wenn jetzt laut über Sanierungsstopps spekuliert wird.

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