Beide Häuser bieten Produkte unter dem Namen „Carrera“ an, der Rennfahrer Joe Siffert war Porsche-Händler und mit Jack Heuer befreundet, Steve McQueen trug den Schriftzug des Uhrenherstellers auf seinem Rennoverall, als er in dem Film „Le Mans“ am Steuer seines Porsches saß. Es ist also kein Wunder, dass Porsche-Vorstand Detlev von Plate bei der Präsentation der Partnerschaft beider Unternehmen sagte, zumindest die Öffentlichkeit würde die beiden Häuser schon seit circa 50 Jahren selbstverständlich zusammenbringen.
Die Kooperation soll nun noch einmal deutlich ausgebaut werden. Am Beginn steht eine spezielle Version von Tag Heuers vor Kurzem gründlich renoviertem „Carrera“-Klassiker: die „Carrera Porsche Chronograph Special Edition 44 mm Calibre Heuer 02 Automatic“. Von Plate stellte sie mit Tag-Heuer-Chef Frédéric Arnault gemeinsam im Netz vor. In ihrem wuchtigen Edelstahlgehäuse arbeitet ein automatisches Manufakturkaliber mit 80 Stunden Gangreserve. Das Modell verbindet moderne Mikromechanik mit Designelementen, die deutlich an den Porsche 911 erinnern.
So hat der Aufzugsrotor des Uhrwerks die Form des Lenkrads. Die applizierten Stundenziffern sind denen im Dashboard des Sportwagens nachempfunden, das Zifferblatt mit rauer Struktur ist in Asphaltgrau gehalten. Zu den roten Akzenten gehört der Porsche-Schriftzug auf der Keramiklünette. Die Uhr ist wahlweise mit Stahl- oder Lederband erhältlich, die Lederversion erinnert durch die von Hand gesetzte Ziernaht wiederum an den Innenraum eines 911. Das Co-Branding setzt sich konsequent bei der Box und dem ebenfalls mitgelieferten Reiseetui fort.
Insgesamt sorgt der sportliche Look dafür, der Partnerschaft ein Gesicht zu geben. Frédéric Arnault stellte bei der digitalen Präsentation klar, dass es keineswegs bei der einen Uhr bleiben werde, die Zusammenarbeit sei langfristig angelegt. So wolle sich seine Manufaktur unter anderem intensiv um die Motorsportaktivitäten der Zuffenhausener kümmern. Das gemeinsame Engagement bei der Formel E mit ihren elektrisch angetriebenen Rennwagen steht dafür, dass beide Traditionsunternehmen sich elektronischen Produkten geöffnet haben und auch da kooperieren könnten.
Und nicht zuletzt weiß, wer über den Rennbahn-Rand schaut, dass Tag Heuer mit seinen Golf-affinen Uhren und Porsche als Ausrichter von Golf-Turnieren auch noch auf weiteren Gebieten ideale Sportsfreunde sind. Beim Stuttgarter Porsche Tennis Grand Prix ist Tag Heuer künftig der offizielle Zeitmesser und Uhren-Partner.
Für den Markt ist der Launch ein Signal: Das Geschäft mit den Stahluhren boomt derzeit nicht nur in Deutschland – und die Schweizer sind bereit, gemeinsam mit einem großen Kooperationspartner dieses Feld weiter zu befeuern. Das nun präsentierte Modell dürfte jedenfalls bei der Konkurrenz zur Kenntnis genommen worden sein.